Wochen gekommen. In der Tat ist Bildung einer der wenigen, wenn nicht der einzige Rohstoff, den wir in Österreich haben. Und in einer Wissensgesellschaft, wie sie sich derzeit darbietet und im Entwickeln ist, ist Bildung die zentrale Herausforderung für eine nachhaltige moderne Wohlstandsgesellschaft.
Ich danke an dieser Stelle ganz besonders dem Bundeskanzler für seine klaren und eindeutigen Worte, die dazu geführt haben, dass ein Schlussstrich unter die leidige Finanzierungsdebatte gesetzt wurde, denn das ermöglicht uns, den Blick wieder auf die Inhalte zu richten, und das ist, glaube ich, die zentrale Herausforderung der Zukunft. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine Damen und Herren! Die Bundesregierung hat mit einem engagierten Programm das Projekt „Schule der Zukunft“ gestartet. Im Mittelpunkt dieses Projektes steht das Kind, steht der junge Mensch, dem wir alle Lebens- und Zukunftschancen eröffnen wollen, die er braucht, um die großen Herausforderungen bewältigen zu können. Das Motto dabei ist, und das soll all diese Maßnahmen begleiten: Starke fordern und Schwächere fördern!
Eines der ehrgeizigen Projekte, das da auf Schiene gestellt wurde, ist der Schulversuch „neue Mittelschule“. Ich kann Ihnen aus persönlicher Erfahrung sagen, wie wichtig es ist, das unselige frühzeitige Ausleseverfahren am Ende der Volksschulzeit zu beseitigen (Beifall der Abg. Mag. Muttonen), da neu die Weichen zu stellen und zu schauen, wie wir die Mittelstufe neu organisieren können. (Abg. Ing. Westenthaler: Wissen Sie, worum es heute geht?)
Derzeit ist es politisch nicht möglich – da haben Sie schon recht, Herr Kollege Westenthaler –, eine gemeinsame Schule umzusetzen, wie sie eigentlich alle Pädagogen, die sich verantwortungsbewusst mit dieser Sache auseinandersetzen, fordern, wünschen und für sinnvoll erachten. Das muss man zur Kenntnis nehmen. Aber weil das derzeit politisch nicht möglich ist, hat Claudia Schmied in sehr engagierter Weise einen neuen Weg versucht, nämlich den Schulversuch „neue Mittelschule“. Dieser wird dazu führen, dass auf der einen Seite die Hauptschulen aufgewertet und näher an die höheren Schulen herangeführt werden – das ist ein wichtiges erstes Ziel – und dass wir auf der anderen Seite eine verbesserte und stärkere individuelle Förderung an den Schulen anbieten können und dass die unzähligen Leistungsgruppen zumindest dort abgeschafft werden, wo sie überflüssig sind.
Das Ziel heißt verstärkte und verbesserte individuelle Förderung, und es freut mich, dass mit dem heutigen Beschluss nach dieser Debatte der Weg dahin geöffnet wird, dass auch kleinere Bundesländer, wie etwa Vorarlberg, über ihr Kontingent hinaus die Möglichkeit haben, von diesem wichtigen Projekt Gebrauch zu machen. Ich bin überzeugt davon, dass wir dann, wenn die Zeit dafür reif ist, dieses neue System auch flächendeckend einführen können, dass dann auch unsere Mittelstufe so weit entwickelt sein wird. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Ing. Westenthaler: Was ist mit den zwei Stunden?)
Meine Damen und Herren, das Konzept einer neuen, sozial gerechteren und leistungsstarken Schule ist in der ersten Phase mit vielen weiteren Projekten bestückt. (Abg. Ing. Westenthaler: Wie schaut es aus mit den zwei Stunden mehr!) Einer der wichtigsten Schritte ist der, dass wir endlich Maßnahmen setzen hin zu einer neuen, modernen Frühpädagogik, die jahrelang, ja jahrzehntelang sträflich vernachlässigt wurde. Das kostenlose verpflichtende Kindergartenjahr, die Sprachstandsfeststellung und damit verbunden eine verbesserte Sprachförderung sind da ganz entscheidende wichtige Verbesserungen und Voraussetzungen.
Wichtig wird auch sein die konsequente Fortsetzung der Senkung der Klassenschülerhöchstzahl. Es wird in einigen Jahren endlich so weit sein, dass wir keine Schulklassen
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