Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung / Seite 119

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

gerichteter und besser werden und auch für junge Galeristen ein attraktives Angebot haben; hier wird also vor dem Sommer der Abschluss erfolgen.

Ein großes Anliegen – auch das haben wir im Ausschuss diskutiert – ist die soziale Lage der Künstlerinnen und Künstler. Im Juni wollen wir dazu auch eine Konferenz organisieren, wobei wir auch an Sie die Einladung richten werden. Eine interminis­terielle Arbeitsgruppe ist schon eingerichtet. Da geht es mir vor allem auch um rechtliche beziehungsweise sozialrechtliche Themenstellungen, prekäre Beschäf­tigungsverhältnisse, Wechsel von selbständiger und unselbständiger Tätigkeit. Dies­bezüglich besteht Handlungsbedarf, und zwar – das sage ich gleich dazu – nicht nur bei Künstlerinnen und Künstlern, da geht es um atypische Beschäftigungsverhältnisse. Dieses Thema möchte ich ganz aktiv aufgreifen.

Zum Thema Museum, Museumsarbeit und Museumsdiskussion: Auch wenn ich per­sönlich in den letzten Wochen vor allem im Zusammenhang mit dem Bildungsthema medial präsent war, darf ich Ihnen, Herr Abgeordneter Zinggl, sagen: Auch in diesen Bereichen geht die Arbeit voll weiter. Wir werden vor dem Sommer sowohl die Museumsordnungen als auch die Rahmenzielvereinbarungen neu gestaltet haben.

Es wird auch an etwas gearbeitet, was mir besonders wichtig ist, denn auch das ist eine Form der Kultur, nämlich: wie man miteinander umgeht, wie zum Beispiel innerhalb der Museen die Diskussionen laufen. Ich denke, da ist uns mit der Direk­torenkonferenz schon einiges an Abstimmung geglückt. Ich möchte die Direktoren in ihrer Verantwortung als Geschäftsführer der einzelnen Häuser fordern, das ist ganz klar. Sie sind für mich aber auch bei der Gestaltung der strategischen Diskussion sehr wichtig und mitverantwortlich.

In diesem Sinn sind Dialog- und Reformprozesse nie abgeschlossen. Da gibt es Zwischenetappen, von denen mir die zwei zentralen, nämlich Rahmenzielvereinbarung und Museumsverordnung, jetzt wichtig sind als die unmittelbar nächsten Schritte.

Im Bereich Kunst- und Kulturvermittlung werden wir weiter klare Schwerpunkte setzen. Kulturinitiativen, vor allem auch im regionalen Bereich, in der regionalen Kulturent­wicklung, sind mir ein zentrales Anliegen. Sehr wichtig sind auch Kooperationsprojekte mit den Schulen, wobei wir jetzt – das werden wir dann im Zusammenhang mit der Aufteilung des Budgets eingehend diskutieren – auch für Nachwuchsförderung, Stipen­dienprogramme und internationale Auftritte Spielraum haben werden.

In diesem Zusammenhang denke ich etwa an die Nutzung des Domenig-Hauses am Ossiacher See, wo wir internationale Architekturkonferenzen organisieren. Das ist der Weg, dafür setze ich mich ein!

Ich kann Ihnen nur sagen, Herr Abgeordneter Zinggl, auch ich freue mich, wenn ich jetzt auch wieder mehr Zeit für Kunst und Kultur habe. Ich bin sehr, sehr gerne Kulturministerin. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und BZÖ.)

13.45


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Ablinger. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


13.46.09

Abgeordnete Sonja Ablinger (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Petzner hat – wie immer bei Debatten über Kunst und Kultur – von den „Staatskünstlern“ geredet. Herr Kollege, Sie reden zwar von der Freiheit der Kunst, meinen aber eigentlich die Freiheit von Kunstförderung. Für Sie ist ein Künstler so lange Künstler, bis er öffentliche Förderungen erhält. Wenn er öffentliche Förderungen erhält, wird er zum Objekt Ihrer Verleumdung und zum


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite