Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung / Seite 126

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Ich könnte jetzt noch viel über die Landeskonservatorate sagen, möchte aber nur eines anmerken: Ein herausragendes Projekt war die Übersiedlung des Landes­konser­vatorates Niederösterreich in das Stadtpalais Gozzoburg in Krems, wo wir beide, Frau Bundesministerin, uns überzeugen konnten, wie großartig hier sensationelle Funde erhalten geblieben sind. Ich freue mich über diese Mittel, die natürlich auch dort in der Region sehr, sehr wichtig gewesen sind.

Abschließend zu dem Antrag von Frau Kollegin Windbüchler-Souschill: Selbstver­ständlich ist uns auch das Bibliothekswesen ein ungeheures Anliegen. Es ist uns so wichtig, dass es auch ausdrücklich im Regierungsprogramm vorgesehen ist. Wir können Ihrem Antrag, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen von den Grünen, selbst­verständlich viel abgewinnen. Ich möchte aber nur darauf hinweisen, dass längst eine Arbeitsgruppe im Ministerium eingerichtet ist, um ein umfassendes Entwicklungs­konzept des Bibliothekswesens vorzubereiten. Das wollen wir abwarten. Es bedarf also nicht mehr dieses Antrages.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich danke Ihnen. (Beifall bei der SPÖ.)

14.06


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Mag. Aubauer zu Wort. Gewünschte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


14.06.34

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Frau Bundesminister! Hohes Haus! Vorerst ein Dank an Sie, Frau Minister, dass Sie künftig die Kultur- und Kunstberichte dem Hohen Haus, den Abgeordneten rascher übermitteln wollen. Das ist höchst erfreulich. Dann müssen wir nicht mehr im April 2009 über einen Bericht diskutieren, der aus dem Jahr 2007 stammt. Eine gute Initiative! Danke vielmals! (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

Ich möchte aber ohnehin in die Zukunft schauen. Kultur wird im Kulturland Österreich auch in Zukunft einen hohen Stellenwert haben. Das hat ja Finanzminister Pröll heute in seiner Budgetrede klargemacht und hat auch die Mittel dafür bereitgestellt. Denn: Was wäre denn unser Tourismusland ohne Bundesmuseen, ohne Bundestheater, ohne die berühmten Ausstellungen wie etwa in der Albertina?

Für mich ist dabei die Frage: Sind alle diese wunderbaren Angebote auch für alle Menschen zugänglich? Wie weit sind Museen, Veranstaltungen auch für ältere Menschen zugänglich, die vielleicht gehbehindert sind? – In unserer Gesellschaft wird es künftig immer mehr Ältere geben. Diese jungen Alten sind kulturell höchst inter­essiert, und sie wollen es auch möglichst bis ins hohe Alter bleiben. Wie kann das gelingen? – Es müsste auf Senioren stärker Rücksicht genommen werden, und zwar auch in der Welt der Kultur. Das wünschen wir uns.

Da gibt es einige Defizite. Spezialangebote wie beispielsweise Touch-Tours für seh­behinderte oder Führungen in Gebärdensprache für gehörlose Besucher finden zwar statt, sie sollten aber regelmäßig angeboten werden, was in vielen Museen nicht der Fall ist. Für alle zugängliche Kulturangebote sind die Ausnahme, aber nicht die Regel. Es gibt auch positive Beispiele wie etwa die barrierefreie Homepage des Belvedere. Aber – und das gehört auch gesagt – um die Barrierefreiheit auf den Websites unserer Museen ist es nicht sehr gut bestellt.

Was brauchen also ältere Menschen, die schlechter hören, die nicht so gut gehen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind? – Manchmal würden schon ganz kleine Verbes­serungen helfen, zum Beispiel ein stufenloser Eingang, Aufzüge, die für Rollstühle breit genug sind, ein Leitsystem für Sehbehinderte, Beschriftungen in lesbarer Schrift, Textlaufbänder bei Aufführungen. Auch das würde schon helfen.

 


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