Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung / Seite 139

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weise die Schwerpunktaktionen, die Anfang April gesetzt wurden, ein voller Erfolg. Ich bedanke mich dafür bei der Polizei von Niederösterreich, vom Burgenland und von Wien, die in hervorragender Kooperation fünf Tage lang Planquadrate gemacht hat und eine Fülle von Fahndungserfolgen erzielen konnte. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Grosz: Gibt es schon Zahlen?)

Im Hinblick auf die Auswertung der Ergebnisse werden die Zahlen selbstverständlich öffentlich gemacht werden. (Abg. Ing.  Westenthaler: Sagen Sie uns die Zahlen!)

Des Weiteren werden wir neue Strategien ausweiten beziehungsweise flächendeckend einführen, wenn es um Best Practice-Modelle geht. Die periodischen Sicherheits­run­den in den Gemeinden und Städten durch Bezirkshauptmann, Bürgermeister, Bundes­polizeikommandanten, die Kommandanten der Polizeidienststellen funktionieren her­vorragend. Diese Modelle, wie wir sie im Bezirk Baden – und das ist ein stark belasteter Bezirk – ständig haben, sind etwas, was wir nicht nur dort einsetzen wollen, sondern das wollen wir auch rund um Wien und in allen Bezirken einführen.

Wir werden darüber hinaus die Analyse intensivieren; das Kriminalitätsgeschehen muss laufend analysiert werden. Hiezu haben wir neue EDV-Tools entwickelt, die der frühzeitigen Erkennung dienen, um besser gegensteuern zu können. Die Analysedaten müssen schnell verfügbar sein, zeitnah, um auf die Kriminalitätsphänomene – beispielsweise die Beschaffungskriminalität – reagieren zu können, und zwar nicht nur in den Kommandanturen, sondern bis zu jedem Polizisten in seiner täglichen Arbeit.

Wir werden weiters eine Kriminalstatistik-neu bekommen, damit wir unter wissen­schaft­licher Begleitung externer Experten neue Erkenntnisse erhalten, insbesondere im Hin­blick auf die Täterstrukturen, die Tatzeiten, den Modus operandi, die Opfersicht, das Opferumfeld und das Täterumfeld. Nur anhand solcher Erkenntnisse ist es möglich, erfolgreiche präventive Maßnahmen zu setzen. Hiezu sollen auch Tatverdächtige im Nachhinein in die Forschungsarbeit einbezogen werden. Sie sollen nach ihren Beweg­gründen gefragt werden, und sie sollen gefragt werden, nach welchen Kriterien sie bestimmte Wohnungen oder Häuser ausgewählt haben. (Abg. Ing. Westenthaler: Meinen Sie das ernst, was Sie da sagen? Die Einbrecher werden gefragt, warum sie einbrechen? Das glaubt Ihnen niemand!)

Ein derartiger neuer Ansatz, Herr Kollege Westenthaler, mag Sie in Ihrer Unkenntnis vielleicht zu Hohn und Gelächter verleiten, aber die Experten, die auf wissen­schaftlicher Basis arbeiten, helfen uns dabei, der Kriminalitätsphänomene besser Herr zu werden.

Die Forcierung der Tatarbeit und der Spurenauswertung ist bereits auf Schiene. Ein wesentlicher Ansatzpunkt ist dabei die Verbesserung der Aufklärungsquote durch Professionalisierung und durch den weiteren Ausbau der Tatarbeit, nämlich der Spurensicherung, der verstärkten DNA-Analyse und der internationalen Kooperation mit dem Schengen-Informationssystem. Wir erkennen dadurch, wie die Täter inter­national agieren. Sie können dadurch länderübergreifend ausgeforscht werden, und die Tatzusammenhänge können für die präventive Arbeit eingesetzt werden.

Dritter Punkt – das habe ich schon erwähnt – sind die Schwerpunktaktionen, die wir jetzt kontinuierlich durchführen werden, und zwar in den Ballungszentren und entlang der Hauptverkehrsrouten, der Wiener Ausfallstraßen, die die Hot Spots der Kriminalität sind.

Wir werden neben der Mannschaft und der richtigen Strategie auch die entsprechende Ausstattung brauchen. Daher bin ich sehr froh darüber, dass der Finanzminister bei der Sicherheit nicht den Sparstift angesetzt hat. Wir haben im Budget auch für den Sachaufwand um 25 Millionen € mehr bekommen. Damit werden wir die Dienststellen


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