Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung / Seite 264

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Worum geht es konkret? – Es wurde bereits mehrfach angesprochen. Es geht um die Realisierung der aktuellen Bedürfnisse des organisierten Sports. Ohne organisierten Sport geht es in Österreich nicht, und das ist auch ein Bekenntnis meinerseits zu diesem organisierten Sport. Es geht aber auch darum, die Förderung auch an die Arbeit und die Bedürfnisse der erfolgreichen Verbände, Vereine und Sportlerinnen und Sportler anzupassen.

Ich bin sehr froh darüber, dass auch ein Redner der Opposition angesprochen hat, dass durch die Wirtschaftskrise sehr viele Sponsoren abspringen und dass wir mit diesem heutigen Beschluss diesbezüglich auch einen Ausgleich schaffen können. Es geht um die Unterstützung von Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern. Es geht auch – ich sage das ganz offen in diesem Gremium – um die Beschickung von Sport­großveranstaltungen.

Ich greife beispielsweise, um ein kleines Beispiel zu nennen, den Schwimmverband heraus, der seit Jahren erfolgreich arbeitet, der jetzt 20 Sportlerinnen und Sportler nach Rom zu den Weltmeisterschaften schicken wird. Er hat Schwierigkeiten, das auch zu finanzieren. Durch diese heute zu beschließende Novellierung des Fördersystems für die nächsten zwei Jahre werden wir auch die erfolgreichen Verbände besser als bisher unterstützen können.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass durch die derzeitige Administration im Spitzensport vor allem über die Fachverbände Verbände, die sehr erfolgreich arbeiten, wie der Schwimmverband, wie der Tischtennisverband im Jahr 2009 teilweise weniger Geld bekommen als noch 2008. Das ist nicht wünschenswert, denn die Erfolgreichen sollen auch die Möglichkeit eingeräumt bekommen, finanziell von uns unterstützt zu werden. Insofern danke ich für diesen Fünf-Parteien-Beschluss.

Das ist aber erst der Beginn! Wir sind dabei, Richtlinien auszuarbeiten, um diesen § 11a auch mit Leben zu erfüllen. Es gibt Evaluierungs- und Perspektivengespräche. Wir werden gemeinsam mit der BSO, mit allen Dachverbänden, mit allen Fach­verbänden Einzelgespräche führen und auch diese neue Richtliniensystematik umset­zen. Es geht um flexible und zielsichere Förderung. Es geht um die direkte Unter­stützung von Sportlerinnen und Sportlern im Spitzensportbereich. Es geht um Trans­parenz, und es geht um Controlling.

Noch einmal möchte ich betonen, dass es sich um ein Übergangsrecht handelt, das in ein ganz modernes neues Bundes-Sportfördergesetz einfließen soll.

Zum zweiten Punkt, wenn ich ihn ganz kurz ansprechen darf, zum Weißbuch Sport: Ich bin durchaus einer Meinung mit meinen Vorrednern. Wir werden bis Ende des Jahres, wie es vom Parlament eingefordert wird, die Empfehlungen dieses Weiß­buches einarbeiten, und ich werde Ihnen auch einen Bericht übermitteln. Ich verhehle aber nicht, dass ich meine, dass dieses Weißbuch in einigen Punkten zu unkonkret ist, wenn es auch in anderen Punkten, wie beispielsweise bei der Dopingbekämpfung, durchaus sinnvolle Anreize und Initiativen setzt.

Sie können sich darauf verlassen, dass wir dieses Weißbuch ernst nehmen, und es ist schon in der letzten Gesetzgebungsperiode unter dem Sportminister Gusenbauer und dem Sportstaatssekretär Lopatka gelungen, sehr viele der Anregungen, die in diesem Weißbuch drinnen stehen, für Österreich umzusetzen. Ich bin – ich glaube, das hat ein Kollege vom BZÖ gesagt – durchaus Ihrer Meinung, wenn Sie meinen, dass es im Dopingbereich ein gemeinsames europäisches Vorgehen geben muss. Österreich ist jetzt Vorreiter in diesem Bereich, aber Österreich kann in Europa nicht allein als Vorreiter gelten, es muss ein gemeinsames europäisches Vorgehen geben. Es gibt einige Initiativen, bei denen Österreich auf europäischer Ebene federführend ist, aber das ist noch nicht genug.

 


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