Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll20. Sitzung / Seite 46

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wichtig, weil man weiß, dass 45 Prozent der Arbeitslosen höchstens einen Pflichtschul­abschluss haben, und oft nicht einmal diesen. Daher sind Qualifizierungsmaßnahmen eine ganz wichtige Sache für diesen Personenkreis.

Aber auch Weiterqualifizierungsmaßnahmen sind wichtig, damit man die Zeit der Ar­beitslosigkeit sinnvoll nützen kann und somit dann auch später wieder rascher die Möglichkeit hat, einen Arbeitsplatz zu finden. Und wir wollen, dass Menschen eine Perspektive haben, wir wollen gerade in Zeiten der Krise Menschen die Möglichkeiten und die Chancen aufzeigen, die Aus- und Weiterbildung geben. Wir zeigen den Arbeit­nehmerinnen und Arbeitnehmern Auswege aus der Krise und lassen sie mit ihren Pro­blemen nicht alleine. Wir geben ihnen die Möglichkeit, Aus- und Weiterbildungsmaß­nahmen zu konsumieren, und das soll auch für die Zukunft eine Besserstellung dar­stellen.

Ein ganz wichtiger Punkt ist damit auch die Kurzarbeit, und wir haben vor gar nicht all­zu langer Zeit durch die Veränderung des Beschäftigungsförderungsgesetzes die Kurz­arbeit auch flexibler gestaltet und auch Qualifizierungsmaßnahmen eingebaut. Darüber bin ich sehr froh, denn derzeit arbeiten 237 Betriebe und mehr als 37 000 Mitarbeiter in Kurzarbeit.

Jetzt möchte ich nicht falsch verstanden werden: Das ist nicht eine Zahl, über die man jubilieren kann. Aber es ist eine wichtige Maßnahme. Einerseits muss man sich näm­lich vor Augen halten, dass ein arbeitsloser Arbeitnehmer so viel kostet wie 3,4 Perso­nen, die in Kurzarbeit beschäftigt sind – und das, glaube ich, legitimiert auch in dieser schwierigen Krise, die wir haben, diese Maßnahme –, und zweitens ist auch ganz wich­tig, dass die Menschen in der Arbeit, im Arbeitsprozess bleiben. Das bedeutet für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Vorteil, aber natürlich auch für die Arbeit­geber, denn sie müssen nicht auf ihr hoch qualifiziertes Personal verzichten.

In diesem Zusammenhang darf ich darauf hinweisen, dass uns auch internationale For­schungen in diesem Bereich recht geben, dass das Investieren in Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen eine ganz wichtige Maßnahme ist.

Wichtig erscheint mir auch, noch einmal festzuhalten, dass Arbeitslosigkeit für jeden Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin etwas ist, das für sie furchtbar ist; aber eine ganz besondere Schwierigkeit entsteht dann, wenn junge Menschen arbeitslos werden, denn dann haben sie ganz einfach keine Zukunft. Daher legen wir beziehungsweise legt die Bundesregierung eine Jugendbeschäftigungsoffensive vor, die die bisher größ­te ist – so eine gab es noch nie. Sie soll einerseits die Ausbildungsgarantie für junge Menschen bis zu 18 Jahren und durch die „Aktion Zukunft Jugend!“ auch für die Gruppe der 19- bis 24-Jährigen sicherstellen.

500 Millionen € werden dafür sozusagen flottgemacht, und ich denke mir, dass dies eine gute Investition für die Jugend, aber auch für die soziale Sicherheit in unserem Land ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Einige Bemerkungen noch zur Frauenerwerbstätigkeit. Wir alle wissen, dass Frauen trotz vieler Maßnahmen noch immer auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Daher beinhaltet auch dieses Budget ganz besondere Maßnahmen für Frauenoffensiven, für Qualifikationsmaßnahmen für Frauen in nichttypischen Bereichen. Damit ist einerseits sichergestellt, dass Frauen eine Beschäftigungszukunft in nichttraditionellen Bereichen bekommen, und andererseits auch die Möglichkeit, den traditionellen Arbeitsmarkt zu überbrücken.

Eine Bemerkung noch zu einem weiteren Kapitel, das mir in dem Budget des Sozialmi­nisteriums sehr wichtig ist – diese Information geht vor allem an unsere ältere Genera-


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