Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 256

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auch Zukunft haben, dass nämlich der Landwirt in noch stärkerem Ausmaß Energiewirt wird.

Ich weise darauf hin, dass man nicht einerseits fordern kann, dass wir uns von Ener­gielieferungen aus dem Ausland unabhängig machen, das heißt, dass wir weniger Scheichs und Oligarchen finanzieren, dass wir aber auf der anderen Seite nicht auf Biomasse setzen. Es wird nicht möglich sein, Österreich energieautonomer zu ma­chen, wenn wir nicht sehr stark auf Biomasse setzen, und in diesem Zusammenhang haben wir in Österreich auch das Glück, dass wir im Rahmen der Biomasse nicht auf gentechnisch veränderte Organismen gesetzt haben, sondern dass hier wirklich natur­nah produziert wird.

Unsere Landwirte sind ein wichtiger Eckpfeiler auf diesem Weg zur Energieautonomie in Österreich. Dafür verdienen diese Landwirte die volle Unterstützung der Politik und die Unterstützung aller Fraktionen hier im Hohen Haus! Es geht nicht darum, Arbeit­nehmer, Gewerbetreibende und Landwirte gegeneinander auszuspielen. Wir alle, Ar­beitnehmer, Gewerbetreibende und Konsumenten, brauchen die Leistungen unserer Bauern. Ich bedanke mich daher sehr herzlich bei jedem einzelnen Landwirt, der unter harter Arbeit täglich dafür sorgt, dass wir gesunde und naturnahe Nahrungsmittel in Österreich erhalten. (Beifall bei der FPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Herr Bundesminister, üblicherweise sind Sie es wohl gewohnt, dass die Opposition – oftmals zu Recht – harte Kritik an Ihrer Politik übt. Ich muss Ihnen aber auch sagen, dass das, was im Rahmen der Abwehr des Anbaues von gentechnisch veränderten Or­ganismen in Österreich gelungen ist, sehr, sehr positiv ist und wir Ihnen dafür auch unseren Respekt und unsere Anerkennung zollen! (Beifall bei der FPÖ sowie bei Abge­ordneten der ÖVP.)

19.49


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mayer. Eingestellte Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


19.49.32

Abgeordneter Peter Mayer (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Bundesminister! Das Jahr 2007 war fraglos geprägt von einer Aufbruchstimmung in der Landwirtschaft. Es gab gute Preise, und es herrschte eine gute Stimmung. Und genau diese Situation spiegelt sich auch im Grünen Bericht 2008 wider.

Leider ging jedoch eine nicht sehr rühmliche Diskussion mit dieser Entwicklung Hand in Hand, nämlich die Diskussion über Lebensmittelpreise. Man kann eine solche Diskus­sion führen, das ist gerechtfertigt. Aber in diesem Zusammenhang wurde zum Beispiel die Bioethanolerzeugung oder die Energieerzeugung in der Landwirtschaft als schul­dige Einrichtung hier dargestellt.

Dazu muss ich sagen: Die Situation auf den Agrarmärkten ist jetzt, 2008 und 2009, ex­trem konträr. Wir haben seit Langem die schlechtesten Preise bei Milch. Es freut mich als Milchbauern, wenn sich alle politischen Parteien für die Milchbauern einsetzen. Das ist sehr rühmlich! Aber ganz selbstlos muss ich auch anmerken: Wir haben auch in anderen Sparten, ob bei Fleisch, Getreide oder Holz, miserable Verhältnisse, was die Marktpreise betrifft.

Jetzt kommt das Interessante: Obwohl wir noch nie so viel Getreide verspritet haben wie jetzt, haben wir auch im Getreidebereich die schlechtesten Preise, und das sollte uns zu denken geben! Ich muss schon sagen: Ich befürworte die Bioethanolproduktion in Österreich, denn man muss wissen – und das ist gerade für den Abgeordneten Hu­ber ganz interessant! –: Ein Hektar verspriteter Weizen ersetzt einen Hektar Gen-Soja.


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