Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 257

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Das ist ja gerade Ihr Anliegen, und ich glaube, das sollten wir auch unterstützen! (Bei­fall bei ÖVP und SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Huber.)

Interessant war auch die Feststellung des Kollegen Jannach, der sich gerühmt hat, als Schutzpatron der IG Milch heute als Einziger mit der IG Milch gesprochen zu haben. Das ist nicht wahr! Präsident Grillitsch und ich haben auch ein diesbezügliches Ge­spräch draußen vor dem Parlament geführt, und dieses war sehr aufschlussreich. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Huber.)

Heute wurden in verschiedenen Wortmeldungen auch die Leute verteufelt, die an der Landwirtschaft ihr Geld verdienen. Wir wissen, dass es in der Landwirtschaft dement­sprechend schwer ist. Da muss ich schon sagen: Wenn  (Abg. Huber: Bist du Bauer?) Freilich! Ich bin Milchbauer und Rinderhalter! (Zwischenruf des Abg. Huber. – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) Auf alle Fälle! Herr Huber, wenn Sie alle bekritteln, die an der Landwirtschaft ihr Geld verdienen: Was tun Sie dann als Viehhändler, mehr oder weniger erfolgreich? Oder was tut Herr Pirklhuber, der versucht hat, mit einer Bio-Kontroll-Firma sein Geld in der Landwirtschaft zu verdienen? (Rufe bei der FPÖ: An der Landwirtschaft!) An der Landwirtschaft! Entschuldigung! Das frage ich mich schon!

Nichtsdestotrotz haben wir viele Probleme zu lösen, und zwar rasch, sei es bei der Sicherstellung der Kofinanzierung oder bei den raschen Beschlüssen für die Marktord­nungsgesetze. Viele Probleme können wir nur EU-weit lösen, sei es bei der Mengen­steuerung oder auch beim Außenschutz für sensible Produkte, und dass wir EU-weit in der Diskussion etwas erreichen können, das hat auch unser Landwirtschaftsminister bei der Gentechnikfrage bewiesen! (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Ich möchte noch etwas anmerken: Mit Sprüchen wie „Jetzt kommt der Tag der Abrech­nung!“ werden wir in der EU-weiten Diskussion nichts erreichen! – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

19.53


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Huber zu Wort gemeldet. Es ist dies seine zweite Wortmeldung; seine verbleibende Redezeit beträgt 13 Minuten, die eingestellte Redezeit 3 Minuten. – Bitte.

 


19.53.27

Abgeordneter Gerhard Huber (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesmi­nister! Hohes Haus! Wo ist Herr Kollege Mayer? Ist er schon weg? Geh, komm doch herunter!

Es ist ganz interessant, wenn Sie mir erklären, dass wir durch Weizenanbau und die Produktion von Bioethanol weniger Gensoja importieren müssen. Die Doppelzüngigkeit dieser Bundesregierung beziehungsweise dieser ÖVP ist ja gewaltig!

Faktum ist: Wir importieren mindestens 500 000 Tonnen gentechnisch verändertes Soja hauptsächlich aus Südamerika, aus Brasilien, und mit Weizen können wir dieses nicht ersetzen, jedenfalls nicht in Form von Biosprit. Wir können dieses nur ersetzen, wenn wir Vollfettsojabohnen anbauen. Ich hoffe, das wissen Sie! Ich hoffe, Sie haben eine landwirtschaftliche Schule besucht, damit Sie wissen, wovon wir reden! (Beifall beim BZÖ.)

Ich bringe nun noch einmal einen kurzen Vergleich. Wenn es erlaubt ist, dass der Bundesminister unsere Landwirtschaft mit jener Deutschlands vergleicht, dann muss man auch die ganze Wahrheit sagen, Herr Bundesminister! 1 200 Milchbauern liefern heute noch die Milch nach Deutschland, nämlich nach Bayern. Und Bayern ist doch in Deutschland, oder? Sie bekommen sieben Cent mehr als die Tirol Milch ausbezahlt! Und da reden wir dann von gleichen Marktverhältnissen? In Italien bekommen die


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