Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 269

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Ganz zum Schluss noch ein Wort zur Bundesanstalt für Bergbauernfragen: Herr Minis­ter, ich fordere Sie auf, dass Sie die Anzeige gegen Herrn Hofrat Dr. Krammer zurück­ziehen, weil ich glaube, es kann nicht sein, dass man gegen Menschen Strafanzeige erhebt, nur weil sie nicht die gleiche Meinung vertreten wie man selbst. (Beifall bei der SPÖ.)

20.25


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Höl­lerer. Eingestellte Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


20.25.44

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminis­ter! Es wurde schon einige Male angesprochen: Die österreichische Landwirtschaft muss sich an den globalen Entwicklungen und an den veränderten Agrarmärkten orien­tieren.

Im Grünen Bericht 2007 gab es noch eine positive Einkommensentwicklung zu verzeich­nen. 2008 und 2009 zeigen eine gegenteilige Richtung an, tendenziell bewegt sich das landwirtschaftliche Einkommen nach unten. Einkommenseinbußen in der Landwirt­schaft schlagen natürlich auf die Fraueneinkommen voll durch, denn 50 Prozent der Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, sind Frauen, und 39 Prozent der Betrie­be werden allein von Frauen geführt.

Allein bei den berufsfördernden Bildungsmaßnahmen profitieren die Frauen anteilig mehr als die männlichen Kollegen. Das liegt daran, dass es Späteinsteigerinnen gibt, die die landwirtschaftliche Grundausbildung nicht haben und erst im späteren Leben eine landwirtschaftliche Ausbildung machen. In der Zukunft brauchen wir in der Land­wirtschaft effizient ausgebildete Frauen, wir müssen in agrarwirtschaftliche und agrar­politische Bildung für Frauen investieren und vertrauen da auf die Unterstützung des Bundesministers.

Heute wurde auch schon die §-7-Kommission gelobt, und der Grüne Bericht ist auch vom Herrn Abgeordneten Pirklhuber als ausgezeichnete Faktensammlung genannt worden. Ich berufe mich auch darauf, dass er gesagt hat, dass die Mitglieder sehr gut arbeiten und auch die Empfehlungen der §-7-Kommission nachvollziehbar und zu be­folgen sind.

Auch Frau Abgeordnete Brunner hat gesagt, die Gleichbehandlung von Frauen und Männern, die in einer Empfehlung festgehalten ist, die von den Grünen unterstützt wur­de, soll selbstverständlich vom Herrn Bundesminister umgesetzt werden. – Das ist pas­siert! Es ist eine Frau an die Spitze des Bergbauernförderungsinstitutes gestellt wor­den, eine Frau, die hoch qualifiziert ist. Und ich bin entrüstet und finde es entwürdi­gend, dass ihr eine Frau hier im Plenum, eine Frau der Grünen, die Frau Abgeordnete Brunner, die Qualifikation abspricht. Das steht ihr nicht zu! (Beifall bei der ÖVP.) Das steht ihr nicht zu, im Plenum des Nationalrates gegenüber einer so hoch qualifizierten Frau so vorzugehen.

Ich frage mich auch, wo die Frauenvertretung bei den Grünen ist. Immer wurde von den Grünen verlangt, dass die Frauen, qualifizierte Frauen in die dementsprechenden Positionen gerückt werden sollen. Jetzt auf einmal passt es nicht, weil sie dort lieber einen Mann gesehen hätten.

Herr Abgeordneter Pirklhuber, ich sehe schon ein, dass Sie sagen, da gibt es irgendwo einen älteren Wissenschafter, der dort gerne einen älteren Mann gehabt hätte, der selbstverständlich qualifiziert ist, aber jetzt geht es um eine junge qualifizierte Frau, die selbstverständlich Chancen kriegen muss – und die gibt ihr der Herr Bundesminister!


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