in Richtung der Abg. Mag. Wurm –: Nicht unterbrechen!) Danke! – Gisela, ich werde mich dann mit dir darüber unterhalten.
Es ist bisher noch nicht gelungen, die politisch Verantwortlichen und die Sozialpartner auf ein konkretes Maßnahmenpaket zu verpflichten, was die Verringerung der Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern betrifft. Hier, Frau Minister, wartet eine nicht leichte, aber durchführbare Aufgabe auf Sie. Auch dem angekündigten Nationalen Aktionsplan sehe ich gespannt entgegen. Ich hoffe, Sie können sich hier bei Ihren Ministerkollegen durchsetzen.
Lassen Sie mich auch einen Satz zu dem vielgelobten Gender Budgeting sagen; Frau Kollegin Becher hat ebenfalls auf dessen Notwendigkeit hingewiesen. – Das Ziel der Erstellung eines geschlechtssensiblen und geschlechtergerechten Haushaltes ist ehrenwert, aber meiner Meinung nach in der Praxis nicht durchsetzbar. Da es die Gleichstellung zwischen Mann und Frau in Österreich vom Gesetz her ja ohnehin gibt, sollte diese eigentlich schon längst umgesetzt sein.
Meiner Meinung nach sollten wir nicht Gender Budgeting machen, sondern dieses sollte von einem Generationen-Budgeting abgelöst werden. (Beifall bei der FPÖ.) Jedes Gesetz sollte nach dessen Prüfung auf EU-Rechtskompatibilität und auf budgetäre Auswirkungen auch auf Generationenverträglichkeit geprüft werden.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Berufstätigkeit von vielen Frauen wird immer wieder von der Diskussion über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf begleitet. Wir von der FPÖ treten für die Wahlfreiheit ein, nämlich dafür, das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. (Beifall bei der FPÖ.)
Das bedeutet, dass die Betreuung der Kinder zu Hause in den ersten Lebensjahren genauso akzeptiert und geachtet werden muss wie der baldige Wiedereinstieg in den Beruf. Gerade aber jene Frauen, die sich eine Zeit lang ausschließlich ihren Kindern widmen wollen, werden diskriminiert und haben oft mit Hürden beim Wiedereinstieg zu kämpfen.
Einmal mehr fordere ich daher die bessere finanzielle Absicherung der Mütter durch die öffentliche Hand, wobei mein Augenmerk auch auf die Förderung von Frauen über 50 und den Wiedereinsteigerinnen liegt. In der derzeitigen Diskussion vermisse ich ein starkes Signal der Bundesregierung für all jene Frauen, die jahrelang auf eine Karriere verzichtet und ihrer Familie ein Zuhause und einen Ort der Geborgenheit gegeben haben. (Beifall bei der FPÖ.)
Vor allem die Absicherung im Alter soll durch ein freiwilliges Pensionssplitting verbessert werden (Zwischenruf bei der SPÖ), zudem bedarf es überhaupt einer transparenteren Leistungsförderung für die unbezahlte Familienarbeit.
Die Politik der Bundesregierung geht nur in die Richtung, dass Karrierefrauen und Berufstätige um jeden Preis gefördert werden. Frau sein definiert sich für mich aber nicht nur über Karriere; diese Betrachtungsweise ist für mich zu eng und spiegelt keinesfalls die gesellschaftliche Realität in Österreich wider. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf des Abg. Dr. Jarolim.)
Die Ignoranz, die die Politik Gruppen wie Hausfrauen, Bäuerinnen, Pensionistinnen und Alleinerzieherinnen entgegenbringt, ist für mich unerträglich. (Ruf bei der SPÖ: Unglaublich!) Speziell junge Frauen sind mit der aktuellen Diskussion unzufrieden. Galt früher nur das Klischee „Küche, Kirche, Kinder“, so werden sie heute oft in das Schema „Karriere um jeden Preis“ gedrängt. (Zwischenruf der Abg. Silhavy.) In der Gesamtbetrachtung stellt sich für mich heraus, dass Frauenpolitik nicht nur mehr Geld, sondern auch eine gravierende Kursänderung benötigt. – Danke. (Beifall bei der
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