Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 404

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Ihnen, Herr Sportminister, gehört, nämlich: Der Großteil der Sportler in Österreich ist sauber. – Jawohl, dazu stehen wir auch. (Beifall beim BZÖ.)

99 Prozent der Sportler in Österreich sind keine Dopingsünder, sind sauber. Die haben Sie zu verteidigen, und Sie haben keinen Krawall zu machen, sodass das Ausland, ganz Europa, die ganze Welt glauben muss, Österreich sei ein Hort von Doping­sün­dern, nur weil wir ein paar schwarze Schafe überführt haben.

Noch etwas, Herr Minister Darabos: Dieses berühmte Radrennen – davon gehe ich nicht runter –, das Sie in der „ZiB 2“ angesprochen haben, haben Sie mir noch immer nicht nennen können. Ich halte das für eine außerordentliche Gemeinheit gegenüber dem Parlament, dass Sie in einem Ausschuss, in dem ich Sie fragte ... Sie haben in der Öffentlichkeit, in der „Zeit im Bild 2“ behauptet, dass in Österreich ein Radrennen abgesagt werden musste, weil gesagt worden ist, es werde Dopingkontrollen geben, und da haben sich plötzlich so viele Teilnehmer streichen lassen – da schwingt der Verdacht der Dopingeinnahme mit –, dass das Radrennen nicht stattfinden konnte. Bis heute, Herr Minister, weiß die österreichische Sportwelt und erst recht die Radsportwelt nicht, um welches Radrennen es sich da handelt. Sie konnten es bis heute nicht sagen.

Ich sage daher ganz bewusst: Sie haben die Öffentlichkeit, Sie haben das Parlament, Sie haben uns falsch informiert. Sie haben die Unwahrheit gesagt, und das sollten Sie einmal klarstellen, Herr Minister. Ansonsten sollten Sie dieses Radrennen nennen und aufhören – endlich aufhören! – ordentliche Sportler in Österreich zu kriminalisieren. Das wollen wir nicht! (Beifall beim BZÖ.)

Zur Sportförderung selbst bringe ich einen Entschließungsantrag ein, der folgender­maßen lautet:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Landesverteidigung und Sport wird aufgefordert, in Zusam­men­arbeit mit den österreichischen Sportverbänden ein Bundes-Sportförderkonzept zu erarbeiten, das eine zielgerichtete Bündelung der finanziellen Mittel unter Berück­sich­tigung von vorgegeben Förderschwerpunkten ermöglicht sowie ein verbindliches, einheitliches System mit standardisierten Parametern zur Evaluierung der erarbeiteten Ziele zum Einsatz bringt.“

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Was wir wollen, ist keine Sportförderung nach dem Gießkannenprinzip, wo sich die BSO die Gelder unter den Nagel reißt, an sich selbst in den Kommissionen die För­dergelder vergibt und sich dann auch noch im Kontrollausschuss selbst kontrolliert. Das gibt es ja nirgends auf der Welt, dass ein Förderwerber wie die BSO, Herr Kollege Wittmann, auch als Fördergeber und dann auch noch als Kontrollinstrument auftritt. Das ist keine ordentliche Fördervergabe, noch dazu, wenn es bald, wie wir mittlerweile wissen, auch bei der Besonderen Sportförderung um über 100 Millionen € gehen wird, nämlich dann, wenn wir die Mittel aus dem Glücksspielgesetz ordentlich ausschöpfen.

Eine völlig neue Basis der Sportförderung ist notwendig, und zwar eine objektivierte. Wir wollen eine Bundessportagentur errichten, die auch einen ordentlichen wirtschaft­lichen Aufsichtsrat hat, der sie überprüft, und wir wollen keine Insichgeschäfte der BSO bei der Sportförderung haben, sodass plötzlich an allen Ecken und Enden sie selbst für sich entscheidet, wer das Geld bekommt, und sich dann auch noch selbst dabei kon­trolliert. Das kann nicht gut gehen. Eine „Sportförderung neu“ wäre angebracht. (Beifall beim BZÖ.)

17.36

 


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