Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 481

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muss Wirtschaftspolitik in Österreich auch Energieeffizienzpolitik sein. Herr Minister, wir arbeiten gerne am Energieplan in diese Richtung mit.

Herr Kollege Hörl, da Sie über die Wasserkraft im Zusammenhang mit dem Tourismus gesprochen haben: Ich bin dafür, dass wir zuerst das Effizienzpotenzial wirklich ausschöpfen. Sie wissen ganz genau: Die Speicherkraftwerke sind höchstens für Spitzenstrom, und den verkaufen wir ins Ausland. (Zwischenruf des Abg. Hörl.) Zur Grundlastabdeckung bringen die Kraftwerksprojekte, die Sie im Auge haben, meines Erachtens nichts. Das, was wir brauchen, ist eine Effizienzsteigerung (neuerlicher Zwischenruf des Abg. Hörl) – auch im Kraftwerksbereich, im Kleinkraftwerksbereich.

Effizienzsteigerung ist für mich überhaupt das Schlüsselwort. Denken wir auch im Tourismus daran! Denken wir auch daran, dass wir mehr Wertschöpfung lukrieren, wenn wir die öffentlichen Mittel – und da möchte ich noch einmal die Öster­reich Werbung ansprechen – zielorientiert und zielgerichtet einsetzen, damit wir mehr Touristinnen und Touristen nach Österreich bringen, damit die Gästewelt etwas bunter und vielfältiger und die Gästezahl etwas höher wird.

Die Einheimischen beziehungsweise die Menschen, die in Österreich arbeiten, sollen dazu veranlasst werden, diesmal in Österreich Urlaub zu machen. Und darum unter­streiche ich alle Ansinnen meiner Tourismuskolleginnen und -kollegen, bei Ihnen, Herr Wirtschaftsminister, doch ein bisschen mehr Mittel freizumachen – Staatssekre­tärin Marek hat dafür ja durchaus ein offenes Ohr –, um die Österreich Werbung besser ausstatten zu können, denn da haben wir auch einen Effizienzwert, der relativ hoch ist.

Vergleichen Sie nur, wie viel Geld Sie in die Hand nehmen für die Ökoprämie – so nennen Sie es –, wir sprechen ja von Verschrottungsprämie. Denken Sie daran, das Beschäftigungspotential bei unserer Zulieferindustrie Autobranche ist bedeutend geringer als das Beschäftigungspotential beziehungsweise die Beschäftigtenzahl im Tourismusbereich.

Der Tourismus bekommt nur plus 4 Millionen € einmalig, während die Verschrot­tungsprämie sicherlich ein Fünffaches dessen beträgt und eigentlich nur Vorziehkäufe zur Folge hat. Würden hingegen die Mittel für die Österreich Werbung aufgestockt, hätte das eine nachhaltige Wirkung, die sehr wohl auch in zukünftige Jahre hinein­reichen würde, was wir bei der Verschrottungsprämie leider nicht sehen. (Beifall des Abg. Öllinger.)

Deswegen, Herr Minister beziehungsweise auch Herr Staatssekretär, denken Sie daran, dass wir im Tourismusbereich auch so etwas wie ein gemeinsames Bündeln der Kräfte brauchen.

Frau Staatssekretärin Marek, Sie waren ja öfter auch im Ausschuss, als wir das dis­kutierten. Die einzelnen organisatorischen Belange sind ja oft Länderagenden. Das Zusammenarbeiten zwischen den Bundesländern oder zwischen den einzelnen Touris­musverbänden in den Ländern ist ja oft auch das Problem. Das haben wir auch im Rahmen der Tagung über die Nationalparks und ihre Möglichkeit, auch touristisch attraktiver genutzt zu werden, diskutiert. Bei dieser Tagung hat sich herausgestellt, es krankt oft daran, dass menschliche Kommunikation fehlt. Es muss daher das Zusammenarbeiten vor Ort, das Zusammenarbeiten in der Region vorangetrieben werden.

Deshalb mein Schlussplädoyer: Versuchen Sie, diese mediatorische Tätigkeit auf Bundesebene zu verankern! Sie haben eine gute Abteilung im Ministerium. Ich bedanke mich in diesem Zusammenhang auch bei Ihren MitarbeiterInnen und hoffe, dass Sie mit diesen guten MitarbeiterInnen auch dieses kommunikative Element, dieses Koordinations- und organisatorische Element verstärken werden, sodass wir


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