Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 607

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Ihnen ein paar Lehrlinge schicken?) – Ja, dürfen Sie! (Abg. Bucher: Ist das eine Garantie­erklärung?) Nein, sehr geehrter Herr Klubobmann, bleiben wir sachlich!

Was habe ich dazu gesagt? – Wir haben regional Probleme. Wir haben Probleme der Mobilität. Wir haben das Problem, dass wir in gewissen Regionen in diesem Land um einige Tage länger Tage brauchen als in anderen Regionen. Aber Sie können die grundsätzlichen Zahlen nicht wegdiskutieren. (Abg. Bucher: Sie haben gesagt, in 39 Tagen bekommt jeder ...!) Ja, das ist die derzeitige Zahl. Das ist das, was das AMS derzeit leistet. (Abg. Bucher: Im Durchschnitt?) Im Durchschnitt! Herr Klub­obmann, im Durchschnitt! (Abg. Bucher: Das ist ein Unterschied!) Wir haben in unserer größten Sorgengruppe – und ich lasse keine Gelegenheit aus, das auch überall zu sagen –, bei den 19- bis 24-Jährigen, mit der „Aktion Zukunft Jugend“ im März 12 000 von den 40 000 Betroffenen in neue Jobs gebracht – natürlich sind wieder welche in die Arbeitslosigkeit nachgekommen, gar keine Frage –, und im April haben wir 13 000 in neue Jobs gebracht. Wir schaffen auch hier innerhalb von 40 Tagen einen Turnaround.

Das funktioniert zur Stunde, was aber nicht heißt, dass es auch in Zukunft funktio­nieren wird. Aber setzen wir doch nicht immer auf schwierige Szenarien noch zusätz­liche Horrorszenarien drauf! Bemühen wir uns doch, gemeinsam darüber nachzu­denken, warum wir in einem Bundesland doppelt so viele offene Lehrstellen habe als Lehrstellen Suchende! Überlegen wir doch gemeinsam, wie wir Lehrlinge in den Touris­mus hineinbringen! Gerade Sie (in Richtung des Abg. Bucher) müssten ein Interesse daran haben. (Abg. Bucher: Ich habe genug Lehrlinge angestellt!) Aber Sie wissen, wie viele Tourismusbetriebe es in Kärnten gibt, die Lehrlinge suchen – und keiner geht hin.

Überlegen wir doch gemeinsam, wie wir da eine Veränderung herbeiführen können! Überlegen wir doch zum Beispiel auch unter anderem ... (Ruf: Besser bezahlen!) Besser bezahlen? Wenn er es schafft, muss die Gage nicht so schlecht sein. – Überlegen wir doch bitte gemeinsam, wie wir Mobilität zusammenbringen. Das ist, glaube ich, ein Gebot der Stunde.

Das Programm, das wir bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik fahren und wo es um über eine Milliarde geht, die nur in die aktive Arbeitsmarktpolitik geht, arbeitet nicht nach dem Gießkannenprinzip, sondern da geht es um ein Bündel von Maßnahmen. Ich bin aber gerne bereit, über Alternativen zu diskutieren, denn es gibt keine Alternative, an der wir derzeit nicht beteiligt sind. Ich bin mit dieser aktiven Arbeitsmarktpolitik an Arbeitszeitverkürzungsmodellen in Industriebetrieben beteiligt, denn wir reden nicht nur über Arbeitszeitverkürzung, sondern wir tun auch etwas. – Das ist einmal Punkt eins.

Wir sind auch an Qualifizierungsprogrammen für Frauen beteiligt, und 50 Prozent dessen, was wir im Rahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung haben, gehen in die Frauenbeschäftigung. Mir macht auch Sorgen, warum zum Beispiel in den österreichischen Handelsbetrieben im unmittelbaren Filialbereich nur mehr Teilzeitjobs angeboten werden. Das macht mir genauso Sorgen, weil ich ganz genau weiß, dass da natürlich Menschen arbeiten, die nicht immer ausreichend von dem leben können, was sie dort verdienen, vor allem dann nicht, wenn sich irgendetwas in der unmittelbaren Lebenssituation verändert.

Ich glaube, wir können darstellen, dass gerade bei den 15-, 16-, 17-Jährigen mit dem Angebot der Produktionsschulen, der Job Factories, der Lehrstellenförderung und so weiter, also mit all dem, was es da gibt, natürlich diejenigen, die eine Ausbildung machen wollen, eine Ausbildung bekommen. Das ist nicht das Thema. Das Thema sind die 19- bis 24-Jährigen, und für diese Gruppe haben wir einerseits die „Aktion


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