Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 715

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Ihr von der SPÖ habt damals die pädagogische Chance verpasst, als der Bundes­kanzler Alfred Gusenbauer gesagt hat „Jugendtorheiten“ und der Herr Bundespräsident Heinz Fischer sofort einen Termin innerhalb von 14 Tagen gewährt hat. (Abg. Vilimsky: Das waren die Stadler-Fotos!) Nein, nein, das war sein problematischer Umgang mit seiner eigenen Vergangenheit. Das hätte man pädagogisch ordentlich aufarbeiten können. Das hätte eine heilsame Wirkung gehabt. Aber es war eben die SPÖ, die den berühmten „antifaschistischen Persilschein“ ausgestellt hat. Also schleicht euch doch nicht aus der Verantwortung!

Es war Voves, der gesagt hat, er möchte mit ihnen zusammenarbeiten. Es war Gabi Burgstaller, die gesagt hat, sie möchte mit ihnen zusammenarbeiten, und es ist der Josef Cap, der bei jeder Gelegenheit dafür sorgt, dass seinem neuen Freund ja nichts passiert. (Abg. Prinz: Und Erich Haider!) Erich Haider habe ich ganz vergessen. Gut, dass man daran erinnert hat.

Die Provokation, meine Damen und Herren, Hohes Haus, hat nur einen Zweck: näm­lich zu kaschieren, dass diese Partei bedauerlicherweise vollkommen inhaltsfrei ist. Das ist das Problem, meine Damen und Herren! (Beifall beim BZÖ.)

Das ist die Kaschierung: die Inhaltslosigkeit! Seitens der FPÖ hat man zu Sachthemen überhaupt nichts vorzubringen: weder zu Arbeitsplätzen – da sind an allem nur die Ausländer schuld – noch zur Wirtschaftspolitik; auch da sind die Ausländer schuld; noch zur Gesundheitspolitik – auch da gibt es nur Ausländer als Schuldige.

Es gibt nur ein Thema, ansonsten hat man in dieser Partei nichts vorzutragen. Das ist das Problem! Um das zu kaschieren, braucht es die Provokation. (Abg. Strache: Ich finde das peinlich!)

Jetzt habt ihr aber das Maß überschritten. (Abg. Strache: Ich finde das wirklich pein­lich!) Er findet es ohnehin lustig. – Bitte, einmal mit der Kamera ein bisschen drauf­fahren! (Abg. Strache: Peinlich, peinlich, peinlich!) Ja, er findet das Ganze lustig! Das ist ja so gaudihaft! Er geht mit einem Kruzifix zu einer Kundgebung (Abg. Strache: Nehmen Sie sich wirklich ernst?), spielt dort den Exorzisten und behauptet dann, es sei ein theologisches Symbol gewesen. (Abg. Strache: Sie sind ja gar nicht ernst zu nehmen!) Und zwei Tage später sagt Strache – und das setzt dem Ganzen die Krone auf –, dass er das Kreuz überhaupt nur als kulturelle Klammer sieht. (Ironische Heiterkeit bei den Grünen.)

Meine Damen und Herren, ich möchte das jedem Katholiken in diesem Land sagen: Jesus Christus ist für Heinz-Christian Strache auf einer „kulturellen Klammer“ gestor­ben! – Das ist Straches Umgang mit religiösen Gefühlen – gerade, wie er es braucht! (Abg. Strache: Das ist peinlich!) Da spielt es keine Rolle, ob es sich um Christen, Katholiken, Protestanten, Juden oder Moslems handelt. (Anhaltende Zwischenrufe bei der FPÖ.) Das spielt dabei überhaupt keine Rolle. Es gibt eben nur die Provokation zur Kaschierung der vollkommenen Inhaltslosigkeit dieser Partei. (Beifall beim BZÖ.)

Das ist das Problem! Und das hat man lange genug durchgehen lassen, Frau Prä­sidentin Prammer. Lange genug! Auch im Büro. Ich habe Ihnen damals gesagt ... (Zwischenruf des Abg. Dr. Königshofer.)

Gut, dass dieses Stichwort kommt. Meine lieben Freunde, ich will euch jetzt einmal etwas sagen: Jörg Haider hat 1986 eine andere Partei begonnen und hat dem öster­reichischen Wähler eine andere Partei angeboten. Mit diesem Provokationshaufen, den ihr von der FPÖ heute darstellt, hatte Jörg Haider nichts mehr zu tun, aber wirklich nichts mehr! (Beifall beim BZÖ.)

Der österreichische Wähler – ob das jetzt links passt oder nicht, ob das den Grünen passt oder nicht; und da bin ich einmal ausnahmsweise mit dem „Standard“-Kom-


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