Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 902

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Höllerer. Ein­gestellte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


13.59.08

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Werter Herr Bun­desminister! Wir haben eine Agrar- und Umweltdebatte. Es geht um das Budget, doch es wurde bis jetzt noch kaum erwähnt, dass unsere Bäuerinnen und Bauern dafür sorgen, dass alle Menschen, die in Österreich leben, das ganze Jahr über mit den besten, schmackhaftesten, gesündesten, sichersten Lebensmitteln versorgt werden können, dass sie mit ihrer Hände Arbeit eine Landschaft schaffen, die wir als Erho­lungsraum zu nutzen wissen, die für den Tourismus unbedingt notwendig ist, sodass man ihnen dafür auch Dank sagen muss. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Dr. Pirklhuber: Das sind ja auch Leistungen, die sie erbringen!)

Natürlich sind das Leistungen – da haben Sie schon recht, Herr Abgeordneter Pirkl­huber –, die der Konsument zu Recht einfordert, aber um diese Leistungen erbringen zu können, braucht es auch stabile politische Rahmenbedingungen. Daher braucht es auch die Möglichkeit, sich durch ein gutes, abgesichertes Agrarbudget die Gelder aus Brüssel holen zu können, die den Bäuerinnen und Bauern zustehen. (Abg. Dr. Pirkl­huber: Da spricht nichts dagegen!)

Natürlich haben die Bäuerinnen und Bauern auch die Auswirkungen der volatilären Märkte zu verkraften. Es sind die agrarischen Rohstoffe, die gewissen Schwankungen unterworfen sind. Das sind Herausforderungen (Abg. Zanger: Volatil!) – danke: volatil –, die sie natürlich zu verkraften haben, das ist dieses marktwirtschaftliche Um­feld, dem sie sich zu stellen haben. Und da ist es selbstverständlich auch notwendig, dass die Planungssicherheit durch ein Agrarbudget gegeben ist.

Ich bin letztes Wochenende mit den Bäuerinnen und Bauern vor Sparmärkten gestan­den – und mache es auch dieses Wochenende –, wir haben eine Milchaktion, eine Milchoffensive gemacht: Wir haben mit den Konsumentinnen und Konsumenten Kon­takt aufgenommen, sie bezüglich Milch und Milchqualität der österreichischen Bäuerin­nen und Bauern informiert. Ich sage Ihnen, es ist tatsächlich ein Thema, dass dort, wo Käse draufsteht, auch Käse drinnen sein soll (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Zanger: ... vorige Woche schon gesagt!), dass dann, wenn unsere Konsumentinnen und Kon­sumenten Käseprodukte erwarten, sie auch wirklich mit Käseprodukten bedient werden sollen.

Das ist nicht so einfach abzuweisen, Herr Pirklhuber, und zu sagen: Stellen Sie das jetzt nicht in den Mittelpunkt, das ist heute nicht Thema. – Das ist Thema! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Pirklhuber: Nein, ich habe nicht gesagt, stellen Sie das nicht in den Mittelpunkt!) – Damit müssen wir uns beschäftigen, denn da werden Hunderte Tonnen von Pflanzenfetten und anderen Bestandteilen zu käseähnlichen Produkten verarbeitet, ohne eine dementsprechende Information an den Konsumenten weiter­zugeben. (Abg. Dr. Pirklhuber: Es ist nicht die Ursache der Krise, Frau Kollegin, das ist es!)

Für uns ist es wichtig, dass wir auf ein Agrarbudget vertrauen können. Immerhin haben wir auch sehr viele junge Menschen in unserer Landwirtschaft in Österreich: 12 Pro­zent der Betriebsinhaber sind unter 35 Jahren, das ist ein gutes Zeichen, da ist Potenzial da. Sie sind interessiert daran, Landwirtschaft aufs Bestmögliche betreiben zu können – im EU-Durchschnitt sind es nur 6,7 Prozent.

39 Prozent der Betriebe werden von Frauen geführt. Die Landwirtschaft ist auch zunehmend weiblicher (Abg. Dr. Pirklhuber: Nicht mehr!), denn mehr als 50 Prozent der Menschen, die in der Landwirtschaft beschäftigt sind, sind Frauen. Diese arbeiten mit ihrer ganzen Kraft für und in der Landwirtschaft.

 


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