Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 906

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für die Weinbauern wichtig, sondern auch für den Tourismus, für die Kultur, für die Kulturlandschaft und für die gesamte Bevölkerung.

Daher mein Schlusssatz: Stellen wir das eigene Licht nicht unter den Scheffel und verhindern wir nicht eine positive Darstellung der Europäischen Union im Zusammen­hang mit Landwirtschaft und ländlichem Raum! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abge­ordneten der ÖVP.)

14.12


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Schenk zu Wort. Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


14.12.19

Abgeordnete Martina Schenk (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich darf mich zu Beginn meiner Rede der Ölkrise widmen, und zwar der steirischen Kernölkrise wegen billiger Kürbiskerne aus China. Dieses Problem ist ja in der Steiermark, in meinem Heimatland, im Heimatland des Kürbiskernöls, schon lange bekannt und evident. Zweitklassige Asia-Ware über­schwemmt dort den Markt, und die steirischen Kürbiskernbauern bleiben auf ihrer hervorragenden Qualität, auf ihren Kürbiskernen sitzen.

Hauptverantwortlich dafür sind die Ölmühlenbesitzer, denn viele wittern hier das große Geschäft und kaufen billige Kerne von minderer Qualität aus China, aus Ungarn oder aus Rumänien zu. Der Einkaufspreis liegt bis zu 50 Prozent unter dem der heimischen qualitativ hochwertigen Kerne. Leider haben wir noch kein Gesetz, das die Herkunfts­kennzeichnung der Hauptzutaten für Lebensmittel vorschreibt. – Hier hätten wir großen Handlungsbedarf, dieses Problem sollte rasch angegangen werden, und unsere Unterstützung ist hier auch sicher. (Beifall beim BZÖ.)

Ich darf in diesem Zusammenhang auf die österreichische und auf die steirische Qua­lität eingehen: Wenn wir zum Beispiel 30 Prozent mehr bäuerliche Produkte aus Öster­reich kaufen würden, würde laut Kepler-Uni in Linz das Bruttoinlandsprodukt pro Jahr um 3,2 Milliarden € erhöht und 30 000 Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen.

Meine Damen und Herren, das wäre ein guter Ansatz, und, Herr Bundesminister, es wäre ein wirklich guter Ansatz für die österreichischen und die steirischen Bauern, hier unterstützende und fruchtbringende Maßnahmen zu setzen (Beifall beim BZÖ), denn wenn man sich das Budget anschaut, sieht es für die Zukunft der Bauern nicht gerade rosig aus.

Dass die österreichischen und steirischen Bauern vermehr zusperren, hat Kollege Jannach vorhin auch schon angesprochen; es sind 50 000 Bauern weniger seit dem EU-Beitritt Österreichs. – Also, diese Zahl ist schon beachtlich, und man muss diese auch immer wieder wiederholen.

Der Milchpreis fällt in den Keller, der Holzpreis hat sich seit den Stürmen „Paula“ und „Emma“ noch nicht erholt (Abg. Dr. Pirklhuber: Das liegt aber an der Wirtschafts­krise!), der Viehpreis ist in den letzten Jahren auch immer wieder gesunken. (Abg. Eßl: ... so gut, wie schon lange nicht!) – Nein, der ist nicht so gut, wie schon lange nicht mehr! Ich komme selbst aus der Landwirtschaft und weiß, was derzeit für Vieh bezahlt wird, guter Herr Kollege von der ÖVP! Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier, wie gesagt, schon lange nicht mehr.

Jeder, der in der Landwirtschaft arbeitet oder gearbeitet hat, weiß, welch anstrengende Tätigkeit die landwirtschaftliche Arbeit ist und wie wenig man hierfür bekommt. Viele kommen gerade einmal über die Runden, und am Ende des Tages haben sie nicht wirklich viel in der Tasche. (Beifall beim BZÖ.)

 


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