Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 109

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3. Werden Sie Barroso als österreichischer Vertreter im europäischen Rat unterstüt­zen, obwohl er hauptverantwortlich die Renaissance der Atomkraft, den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft und Deregulierung auf Kosten der Sozialpolitik unter­stützt?

4. Können Sie sich eine politische Alternative vorstellen – z.B. in Person Poul N. Ras­mussens, Jean Claude Junckhers oder Guy Verhofstadts – die auch den notwendigen sozialen und ökologischen Umbau der Europäischen Wirtschaft ermöglicht?

5. Was haben Sie – angesichts dessen, dass die Kommission der Europäischen Union die Hüterin der Verträge und die wichtigste Gemeinschaftsinstitution ist – im ZiB 2-In­terview am 10.06.2009 damit gemeint, dass der Kommissionspräsident eine gar nicht so wichtige Rolle einnimmt?

6. Der Lissabon-Vertrag brächte eine demokratiepolitisch wichtige Stärkung des Euro­päischen Parlamentes, auch in Hinblick auf die Wahl des/der KommissionspräsidentIn und der Kommission. Wie stehen Sie daher zum Vorschlag des Co-Vorsitzenden der Grünen Fraktion im Europaparlament, Daniel Cohn-Bendit, den/die Kommissionspräsi­dentIn erst zu nominieren, nachdem im Herbst klar sein wird, ob der Lissabon-Vertrag in Kraft tritt oder nicht?

7. Werden Sie dafür sorgen, dass seitens der Bundesregierung dem Hauptausschuss des Nationalrates mehrere Persönlichkeiten als KandidatInnen für den/die österreichi­sche KommissarIn vorgeschlagen werden, die auch alle bereit sind, sich einem Hea­ring im Hauptausschuss des Nationalrates zu stellen?

8. Werden Sie einem Vorschlag zustimmen, in dem ausschließlich Persönlichkeiten Ih­res Koalitionspartners enthalten sind?

9. Werden Sie  – im Sinne der Transparenz der österreichischen Positionierungen in Brüssel – dafür Sorge tragen, dass in Zukunft das geplante Abstimmungsverhalten der österreichischen Mitglieder in den EU-Räten vor den jeweiligen Ratssitzungen in den „EU-Vorlagen“ an den Nationalrat bekanntgegeben wird?

10. Werden Sie  – im Sinne der Transparenz der österreichischen Positionierungen in Brüssel – dafür Sorge tragen, dass in Zukunft das tatsächliche Abstimmungsverhalten der österreichischen Mitglieder in den EU-Räten nach den jeweiligen Ratssitzungen dem Nationalrat bzw. dem Hauptausschuss bekanntgegeben wird?

11. Werden Sie – entsprechend dem jüngst im Ministerrat gefassten Beschluss, die europapolitische Information zu verbreitern – dafür Sorge tragen, dass sich alle Mitglie­der der österreichischen Bundesregierung der von Außenminister Spindelegger ange­kündigten Vorgangsweise anschließen und ihr Abstimmungsverhalten auf Europäi­scher Ebene in kurzen Videos auf den jeweiligen Homepages ihrer Ministerien der in­teressierten Öffentlichkeit vorstellen?

12. Die Klubobleute von SPÖ und ÖVP sowie deren Spitzenkandidaten zur Europa­wahl sind während des Wahlkampfes für das Rederecht von Europaabgeordneten im Plenum des Nationalrates eingetreten. Kurz nach der EU-Wahl, im Geschäftsord­nungs-Komitee vom 15.6.09, haben die VertreterInnen von SPÖ und ÖVP jedoch ent­gegen den vorherigen Ankündigungen das Rederecht von Europaabgeordneten im Plenum des Nationalrates abgelehnt: EU-Abgeordnete sollen sich weiterhin nur im EU-Hauptausschuss zu Wort melden dürfen (was sie mit beratender Stimme schon bislang konnten). Halten Sie als Bundeskanzler einen derartigen Zickzack-Kurs für geeignet, um das Vertrauen der Bevölkerung in die österreichische EU-Politik zu heben?

13. Halten Sie als Bundeskanzler es im Sinne der Belebung der europapolitischen De­batten und der breiteren Information der Bevölkerung für sinnvoll, dass österreichi-


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