bei Feuerwehren, Rettungsorganisationen und so weiter. Lassen Sie mich den Menschen, die von dieser Katastrophe betroffen sind, unser Mitgefühl ausdrücken, auch unsere Hilfe zusagen, lassen Sie mich an dieser Stelle aber vor allem auch Dank sagen an die vielen Nachbarn, an die vielen Hilfskräfte, die diesen Menschen in diesen schweren Stunden beistehen. (Allgemeiner Beifall.)
Nun zum eigentlichen Thema. Wir stecken weltweit in einer veritablen Krise. Österreich ist zwar – Gott sei Dank! – ein Land, das besondere Wettbewerbsfähigkeit aufweisen kann, das besonderen Reichtum, besondere Einkommensgrößenordnungen aufweisen kann, aber trotzdem bleiben wir von dieser Krise nicht verschont – leider, muss man sagen –, auch wenn wir vielleicht imstande sind, die Krise da oder dort besser zu bewältigen als andere.
Zunächst waren Anleger betroffen, die ihr Geld in gutem Glauben Menschen anvertraut haben, auf Produkte gesetzt haben, die sich dann als trügerisch oder noch schlimmer, jedenfalls als nicht werthaltig erwiesen haben. In der Zwischenzeit ist die Krise bei der Sachgüterproduktion angekommen, und zwar in einem schlimmen Ausmaß, und zunehmend sind leider auch Klein- und Mittelbetriebe im Gewerbe, im Handel, im Dienstleistungsbereich, im Tourismus betroffen. Wir müssen darüber reden – wir tun das –, und wir müssen natürlich auch handeln. Wir haben in der Vergangenheit vielfach schon gehandelt, und wir werden sicher auch in der Zukunft noch das eine oder andere tun.
Meine Damen und Herren, darüber hinaus ist Österreich – Gott sei Dank! – auch eines jener Länder dieser Welt, das hinsichtlich der Ausprägung des Sozialsystems an der Spitze liegt. Wir sind im weltweiten Spitzenfeld, was die Sozialquote anlangt. 30 Prozent unseres Bruttoinlandsprodukts gehen in soziale Transferleistungen. Wir haben weltweit eine der geringsten Spreizungen zwischen den niedrigsten und den höchsten Einkommen. Aber wir können nicht wegdiskutieren, dass wir in mehreren Bereichen Probleme im Zusammenhang mit der Armut haben. Es sind Familien, insbesondere mit mehreren Kindern, betroffen oder zumindest immer in Gefahr, in die Armutsfalle zu stürzen. (Abg. Öllinger: Arbeitslosigkeit!) Die Konsumgesellschaft trägt das Ihre dazu bei. Ältere werden zunehmend pflegebedürftig – wir müssen uns noch stärker mit diesem Thema beschäftigen –, vor allem ältere Menschen, die alleinstehend sind. Und – völlig richtig, Kollege Öllinger – Arbeitslosigkeit ist sehr oft leider auch das Tor zur Armut oder der Beginn der Armutsgefährdung.
Wir müssen darüber reden, aber wir dürfen nicht nur reden, sondern wir müssen auch handeln. Wir haben auch vielfach schon gehandelt. Ich habe schon darauf hingewiesen, dass wir einen der weltweit höchsten Sozialstandards haben.
Ein dritter Punkt, meine Damen und Herren: Österreich kann sich auch durchaus sehen lassen, was die ökologischen Standards anlangt. Wir gehören auch zu den Spitzenländern, was die Umweltsituation Österreichs im internationalen Vergleich anlangt, aber Klimawandel und Naturkatastrophen sind nicht wegzudiskutieren, sind nicht wegzuleugnen, und wir müssen vor allem Sorge tragen dafür, dass unsere Kinder nicht darunter zu leiden haben, dass wir nicht jetzt Ressourcen verbrauchen, dass wir nicht jetzt die Zukunft unserer Kinder verbrauchen. Auch da ist zusätzlich zum Reden Handeln angesagt, und auch da brauchen wir uns nicht zu verstecken angesichts der Handlungen, die wir in der Vergangenheit gesetzt haben. (Beifall bei der ÖVP.)
Zurück zur aktuellen Krisensituation. Wir haben viel getan, um diese Krise zu bewältigen: Spareinlagen gesichert, die Kreditwirtschaft gestärkt, wir haben die Konjunktur mit Konjunkturpaketen gestützt, wir haben die Steuerzahler entlastet, insbesondere mit einem großen Schwerpunkt bei den Familien mit Kindern, wir haben Jobs gesichert durch die Ausweitung der Kurzarbeitsmöglichkeiten, wir haben die Umwelthaftung ver-
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