Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll29. Sitzung / Seite 267

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hen und so ein Gesetz zur Beschlussfassung vorlegen, und das noch ohne Einbezie­hung der Opposition. Ich werde Ihnen auch sagen, warum das so ist.

Sie räumen mit diesem Gesetz eine komplette Zersplitterung eines Projekts ein, bis es unter dem Schwellenwert liegt. Das hat schon zu negativen Auswirkungen beim Hoch­hausprojekt in Wien geführt, das hat zu negativen Auswirkungen beim Flughafenpro­jekt geführt. Wenn hier Projekte nicht mehr zusammengezählt werden, dann ist das ein Skandal, meine sehr geehrten Damen und Herren, und das hat schwerwiegende und weitreichende Folgen. (Beifall bei der FPÖ.)

Denken Sie nur an den Ausbau Temelín Stufe I und II, und jetzt stehen wir vor der Aus­baustufe III und IV. Wenn es jetzt nach unserem Umweltverträglichkeitsgesetz geht, dann sollen diese Punkte nicht mehr zusammengezählt werden dürfen, dann ist es nach Ihrer Diktion ein ganz neues Projekt. Also wo da die Logik ist, das möge man mir bitte erklären.

Sie haben mit diesem Ihrem Gesetz den Österreichern einen ganz schlechten Dienst erwiesen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Auch beim Atomrestmülllager, das an der tschechisch-österreichischen Grenze errichtet werden soll, wäre die Situation Ihrer Lo­gik folgend eine ähnliche.

Sie kennen unsere Kritik, die wir gegen Tschechien vorbringen, und wir als freiheitliche Fraktion werden – das darf ich jetzt ankündigen – nächste Woche eine Klage gegen Tschechien, nämlich die zweite, einreichen. Ich bin sicher, dass auch diese Klage beim Europäischen Gerichtshof angenommen wird, wie das auch bei unserer ersten der Fall war.

Aber unsere Position wäre durchaus günstiger, wenn wir solche eigenen Gesetze nicht hätten. Was werden die Tschechen über uns sagen, wenn wir jetzt selber so ein Ge­setz haben, die Tschechen sich aber selber an die EU-Richtlinie für UVPs nicht halten und uns nach nationalstaatlichen Kriterien als Partei nicht anerkennen?! Diese Vor­gangsweise vonseiten der Tschechen ist für uns nicht akzeptabel. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hier soll unter dem Deckmantel einer Verfah­rensbeschleunigung nur eines betrieben werden, nämlich die Entrechtung der Bürger­rechte in Österreich, und das ist schäbig, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

Wir, die Abgeordneten Haimbuchner, Neubauer, stellen deshalb folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie der Bundesminister für europäische und interna­tionale Angelegenheiten werden aufgefordert, zur Wahrung der österreichischen Inter­essen und insbesondere zum Schutz der oberösterreichischen Bevölkerung ehestens folgende Maßnahmen zu setzen und einzuleiten:

1. Rasche Aufklärung über mögliche Atommüll-Lager-Pläne in Grenznähe zu Oberös­terreich bei der tschechischen Regierung,

2. Vertiefung von politischen Gesprächen mit der tschechischen Regierung, um die ös­terreichischen Interessen zu wahren und um klarzustellen, dass ein Atommüll-Endlager


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