nahe der oberösterreichischen Grenze seitens Österreichs striktest abgelehnt wird, und gleichzeitig
3. auf EU-Ebene dafür einzutreten, dass die Problematik der Atommüllendlagerung beziehungsweise -entsorgung diskutiert und einer Lösung zugeführt wird.“
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Wenn Sie die Interessen der österreichischen Bevölkerung wirklich im Auge haben, dann geben Sie, wozu ich Sie gerne einlade, diesem Antrag Ihre Unterstützung. (Beifall bei der FPÖ.)
20.06
Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt, steht in einem inhaltlichen Zusammenhang mit dem Verhandlungsgegenstand und somit mit zur Debatte.
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
des Abgeordneten Neubauer, Dr. Haimbuchner und weiterer Abgeordneter betreffend kein grenznahes Atommüll-Lager in Tschechien
eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 11, Bericht und Antrag des Ausschusses für Wirtschaft und Industrie über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000 geändert wird (UVP-G-Novelle 2009) (271 d.B.), in der 29. Sitzung des Nationalrates, XXIV. GP, am 8. Juli 2009
Seit Jahren gibt es seitens der Tschechischen Republik Bemühungen, einen geeigneten Standort für ein Endlager für hochaktive radioaktive Abfälle zu finden. Bereits jetzt sind große Mengen an abgebrannten Brennelementen und radioaktiven Abfällen in der Tschechischen Republik vorhanden. Diese Problematik war und ist regelmäßig Gegenstand bilateraler Kontakte zwischen Österreich und der Tschechischen Republik.
Derzeit plant die tschechische Regierung offensichtlich die Errichtung eines Atommülllagers nahe der Grenze zu Oberösterreich. Ein Militärareal, das am Moldaustausee liegt, wird gerade auf Empfehlung der tschechischen Behörde für die Deponierung von Atommüll geologisch genauer untersucht. Wie das Neue Volksblatt berichtet, liegt dieses Gelände nahe der Gemeinde Oberplan und damit lediglich 60 Kilometer von Linz und wenige Kilometer von Mühlviertler Gemeinden entfernt.
Da es aus heutiger Sicht keinerlei Ansatzpunkte für rechtliche Schritte Österreichs zur Verhinderung der Realisierung eines möglichen Atommüll-Endlagers an grenznahen Standorten in Tschechien gibt, muss Österreich alle Möglichkeiten auf diplomatischem Weg nutzen, damit ausgeschlossen werden kann, dass in Grenznähe zu Oberösterreich ein Atommüll-Lager errichtet wird.
Konkrete Ansatzpunkte für Lage, Art und Umfang wären zwar erst im Zuge des grenzüberschreitenden UVP-Verfahrens vorhanden, mit dem frühestens kurz vor dem geplanten Baubeginn gerechnet werden kann. Aus heutiger Sicht sind jedoch gerade deshalb alle politischen und diplomatischen Schritte als die wirksamste Möglichkeit zur Verhinderung möglicher Endlager-Projekte erforderlich.
Der gültige Beschluss der Kreisvertretung von Südböhmen gegen die Errichtung des Endlagers sowie die kritische Haltung von Kreishauptmann Zimola begünstigen den Protest gegen einen möglichen Standort zusätzlich.
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