Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 183

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Im Profil Online vom 13.06.2009 wird folgende Chronologie über den Bauskandal Skylink dargelegt.

„Die Chronik der Ereignisse im Detail:

6. April 2001 Der damals zehnköpfige „Lenkungsausschuss“ (im Fachenglisch „Steering Committee“, kurz SC, genannt) der Flughafen Wien AG tritt zu seiner ersten Sitzung zusammen. Er besteht aus den drei Vorständen Herbert Kaufmann, Gerhard Schmid und Kurt Waniek, Bereichsleitern, Architekten, Projektmanagern, externen Beratern und Vertretern von Bauunternehmen. In den darauf folgenden Monaten werden bis zu 20 Verantwortliche an den „SC-Meetings“ teilnehmen. Bereits im November 2000 hat die Architektengemeinschaft Itten-Brechbühl/Baumschlager-Eberle den Auftrag erhalten, erste Entwürfe für den stufenweisen Ausbau des Flughafens zu zeichnen. Das Projekt wird damals noch unter der Bezeichnung „TNO“ („Terminalerweiterung Nord-Ost“) geführt.

11. Februar 2002 Die mit der „Projektsteuerung“ beauftragte Stuttgarter Beratungs­gruppe Drees & Sommer (später stößt auch das Wiener Ziviltechnikerbüro Fritsch, Chiari & Partner, kurz FCP, hinzu) stellt dem Lenkungsausschuss in dessen sechste Sitzung erstmals „Projekt Skylink“ vor. Eine Repräsentantin der Deutschen kommt schnell zur Sache. Demnach sei nach einer ersten „Grobkostenschätzung“ mit „deutlich höheren Kosten“ zu rechnen. Vorstandssprecher Kaufmann hält dies nach eigener Aussage für „keinesfalls akzeptabel“ und legt Wert auf die Feststellung, dass eine „Überarbeitung des Projektes“ stattfinden müsse. Intern kalkuliert man zu diesem Zeitpunkt mit Baukosten zwischen 360 und 380 Millionen Euro.

20. März 2002 Anlässlich der siebten Ausschusssitzung wird das erstmals abgeänderte Projekt Skylink, internes Kürzel: P-003770, vorgestellt. So wurde unter anderem „Pier Süd“, also die Andockstelle für Flugzeuge, von 20 auf 18 Positionen verkürzt (am Ende werden es ¬derer überhaupt nur 17 sein).

27. November 2002 Die Planungen und erste vorbereitende Umbauarbeiten an beste­henden Bauteilen und Verkehrsflächen laufen bereits auf Hochtouren, erstmals wird intern ein konkreter Betrag für Skylink genannt: rund 360 Millionen Euro Errichtungs­kosten einschließlich einer Reserve für „Unvorhergesehenes“ von 40 Millionen Euro, insgesamt exakt 401,8 Millionen Euro. Bis Mitte 2004 wird hauptsächlich weiter geplant und verhandelt, die Aushubarbeiten für das Terminal und den angeschlossenen Pier werden für Mai 2005, die Fertigstellung für Juni 2008 angesetzt.

15. Juni 2004 Herbert Kaufmann und Architekt Dietmar Eberle (für die mit der weiterführenden Planung betraute Arbeitsgemeinschaft P.ARC-Moser-Neumann, kurz PMN) stellen die Kapazitätserweiterung erstmals öffentlich vor. Vorstand Herbert Kaufmann damals wörtlich: „Herzstück und größte Investition der nächsten Jahre ist das neue Terminalprojekt Skylink, das bis Anfang 2008 in Betrieb gehen wird.“

1. Oktober 2004 Der ÖVP-nahe Christian Domany, einst Generalsekretär des Sparkas­senverbands, später der Wirtschaftskammer und bis April 2004 auch im Flughafen-Aufsichtsrat vertreten, folgt auf Kurt Waniek. Domany verantwortet fortan unter ande­rem den Bereich „Zentrale Projektbegleitung Bau“ und ist damit auf Vorstands­ebene für Skylink zuständig. Die börsennotierte Gesellschaft – 20 Prozent Stadt Wien, 20 Prozent Land Niederösterreich, zehn Prozent Mitarbeiter, 50 Prozent private und institutionelle Anleger – bleibt ein Musterbeispiel für Parteienproporz. Vorstands­sprecher Herbert Kaufmann verdingte sich seinerzeit unter anderem als SPÖ-Nationalratsabgeordneter, Vorstand Gerhard Schmid als Büroleiter von Helmut Zilk.

15. Dezember 2005 Der Flughafen ist im Jahresverlauf zur Großbaustelle geworden, Abbruch- und Aushubarbeiten durch Unternehmen wie Bernegger, Alpine Mayreder


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