Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 185

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21. November 2006 Der Lenkungsausschuss trifft sich zu seiner mittlerweile 26. Besprechungsrunde. In den vorgelegten Unterlagen steht die Kostenampel nunmehr auf Dunkelrot, die Projektrisikovorsorge ist endgültig aufgebraucht, die Haustechnik­planung steht faktisch still. Im Protokoll heißt es wörtlich: „Im Zuge der Budgetgeneh­migung wurden Errichtungskosten von ca. 360 Millionen Euro und eine zugehörige Risikovorsorge von ca. 40 Millionen Euro errechnet. Derzeit errechnen sich Errich­tungskosten von ca. 390 Millionen Euro ... und eine Risikovorsorge von ca. 40 Mil­lionen Euro und damit 432 Millionen als Gesamthochrechnung.“ Und: „Die Einhaltung des genehmigten Budgets ist aus derzeitiger Sicht nicht mehr möglich.“ Auch der Zeitplan Oktober 2008 wird verworfen. Neuer Termin für die Inbetriebnahme: 31. März 2009. Bemerkenswert ist vor allem der Schlusssatz aus diesem Dokument: „Der Vorstand legt abschließend fest, dass nach der nächsten Aufsichtsratssitzung eine Regelung zur Kommunikation des Projektstatus nach außen festgelegt werden muss.“

7. Dezember 2006 Noch immer gleicht die Haustechnik einer Baustelle, die Hoch­rechnungen für das gesamte Projekt belaufen sich bereits auf knapp 440 Millionen Euro. In den Unterlagen zu dieser 27. Sitzung des SC findet sich auch ein vom Vorstand abgefasster denkwürdiger „Vorschlag für die Kommunikation nach außen ab 2007“. Da heißt es: „Aufgrund von Problemen im Rahmen der Gebäudetechnikplanung musste der Planungsprozess umstrukturiert werden. Die anstehenden Themen können nun zügig abgearbeitet werden. Die Fertigstellung des Projekts ist für Anfang 2009 geplant. Die Kosten des Basisprojekts ohne Gepäckförderanlage liegen im Rahmen des genehmigten Budgets.“ Tatsächlich gelangt diese Mitteilung so niemals an die Öffentlichkeit.

20. Dezember 2006 Der von Hochtief aufgezogene Terminalrohbau (Gebäude und Dach) ist so gut wie fertig, mit dem Haustechnik-Planer FEG verkehren die Projektver­antwortlichen mittlerweile per Anwalt.

18. Jänner 2007 Der Flughafen veröffentlicht das vorläufige Jahresergebnis 2006. Zum Projekt Skylink heißt es lediglich: „Die geplanten Ausbauvorhaben werden auch 2007 fortgesetzt. Das Leitprojekt der kommenden Jahre bildet die Realisierung der Terminal­erweiterung Skylink.“ Konkrete Hinweise auf die manifesten Kosten- und Termin­probleme bleibt die Führungsetage weiterhin schuldig.

21. Februar 2007 Der Aufsichtsrat der Flughafen Wien AG unter dem Vorsitz von Johannes Coreth, seit 1997 im Amt, muss das Skylink-Budget auf Antrag des Vorstands auf 425,4 Millionen Euro aufstocken.

22. März 2007 Der Flughafen publiziert den Jahresabschluss 2006. Zu Projekt Skylink wird notiert: „Ausbauarbeiten gehen zügig voran. – Ergänzend zu den täglichen operativen Herausforderungen galt es 2006, die Vorhaben zur Absicherung des zukünftigen Wachstums voranzutreiben ... Das Herzstück dieser Kapazitätserweiterung bildete der Terminalausbau Skylink, dessen Inbetriebnahme im Frühjahr 2009 geplant ist.“ Wieder kein Wort über die wahre Lage vor Ort.

7. Mai 2007 Der Lenkungsausschuss tritt zum 30. Meeting zusammen. Zwischen­zeitlich hat eine Haustechnik-Arbeitsgemeinschaft die Planungen von FEG übernom­men, Monate hinter dem Zeitplan. Darüber hinaus wurde der Projektsteuerung Drees & Sommer/FCP auch noch das Wiener Ziviltechnikerbüro Vasko + Partner Ingenieure beigestellt. Die dem Vorstand nun referierten Kosten liegen mittlerweile bei 450 Mil­lionen Euro, noch einmal elf Millionen mehr als zum Jahreswechsel. In den vorgelegten Dokumenten finden sich neue Aufwandsposten wie „Planung der technischen Gebäudeausstattung“, „Planungsleistungen“ seitens der Architekten und der Projekt­steuerung, „außerordentliche Valorisierung Fassade“ oder „zusätzliche Baubetriebs­kosten durch spätere Fertigstellung“; dazu wird ausdrücklich auf „noch nicht be­wert-


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