Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll37. Sitzung / Seite 211

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Wir haben in Österreich im Moment 618 Anlagen. Das bedeutet, dass in etwa 995 Me­gawatt an Leistung umgesetzt werden, was wiederum bedeutet, dass 2 Milliarden Kilo­wattstunden Strom erzeugt werden, was doch 3 bis 4 Prozent des österreichischen Stromverbrauches darstellt.

Es sind rund 7 000 Österreicher Miteigentümer an diesen Windkraftanlagen, und 40 Prozent aller Windkraftanlagen stehen im Eigentum von lokalen Bürgerinitiativen. Also man sieht, da geschieht einiges, und zwar in die richtige Richtung.

Diese Anlagen haben natürlich noch weitere Möglichkeiten und bringen positive Dinge mit sich. Und zwar bringt die Errichtung einer einzigen Windkraftanlage heimischen Un­ternehmen ein Auftragsvolumen von rund 1 Million €. Während der 20-jährigen Lebens­dauer, also des Lebenszyklus, werden weitere 2 Millionen € für Wartung und Betrieb ausgegeben und damit auch in die österreichische Wirtschaft investiert. In Arbeitsplät­zen bedeutet dies wiederum zehn Jahresarbeitsplätze bei der Errichtung und ungefähr zwei für die Wartung und den Betrieb einer solchen Anlage.

Man muss aber auch feststellen, dass seit dem Jahr 2006 der Bau von Windkraftanla­gen leider zurückgeht. Das wird in Zukunft besser werden. Deswegen werden weitere kraftvolle Schritte notwendig sein. Daher auch mein Appell an den Herrn Wirtschaftsmi­nister, da weiter tätig zu bleiben und diesen Schritt in die richtige Richtung fortlaufend zu unterstützen. (Beifall bei der FPÖ.)

20.08


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Glaser. 3 Minu­ten eingestellte Redezeit. – Bitte.

 


20.08.47

Abgeordneter Franz Glaser (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzte Bundes­minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bei der Sondersitzung am vergan­genen Freitag und auch heute wurde wiederholt das Modell Güssing als ein gelunge­nes Beispiel für erneuerbare Energie apostrophiert. Und ich möchte hier an dieser Stel­le ausdrücklich sagen, dass ich mich darüber freue, weil ich als Abgeordneter aus die­sem Bezirk komme, mich vor allem auch deswegen darüber freue, weil dieses Modell Güssing vor 20 Jahren, als es initiiert wurde, zunächst belächelt und von einigen Teilen sogar bekämpft wurde.

Ich möchte aber auch dazu sagen, dass das Modell Güssing nicht nur die Energie­schiene umfasst, sondern durchaus auch Initiativen im Bereich der Landwirtschaft und im Bereich des Gewerbes und auch eine sehr stark grenzüberschreitende Komponente hat.

Dazu muss man auch sagen, dass dieses Modell Güssing ursprünglich einzig und al­lein von ÖVP-Bürgermeistern und ÖVP-Regionalpolitikern initiiert wurde. Heute wird es Gott sei Dank von allen Parteien mitgetragen.

Es ist richtig, dass mit diesem Modell Güssing weit über 1 000 Arbeitsplätze geschaf­fen werden konnten. Wir haben aber damit die Abwanderung aus dieser Region noch nicht zur Gänze stoppen können, wie es heute teilweise gemeint wurde, sondern diese Abwanderung setzt sich fort. Es zeigt aber gerade das Beispiel erneuerbare Energie, dass wir damit eine der wenigen Möglichkeiten haben, in den ländlichen Regionen Ar­beitsplätze zu schaffen und Wertschöpfung zu erzielen.

Das ist letztlich auch für die Umwelt ein doppelter Gewinn, nicht nur dass der CO2-Aus­stoß entsprechend reduziert wird, denn es wird auch die Umwelt im wahrsten Sinne des Wortes gepflegt, indem Wälder gepflegt, Grasflächen genutzt werden, ebenso Bioabfälle und auch Ernterückstände genutzt werden. Das ist also in jeder Hinsicht eine tolle Sache.

 


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