eine gemeinsame Lösung zu suchen. Das ist Ihr Konzept! (Zwischenruf des Abg. Neubauer.)
Dann habe ich von der FPÖ noch Folgendes gehört: Machen wir Sozialversicherungserleichterungen für Familien beziehungsweise Personen mit Kindern! – Jetzt frage ich Sie wirklich ganz ernsthaft: Was hilft es einer alleinerziehenden Frau mit drei oder sagen wir, damit es noch drastischer wird, mit fünf Kindern, wenn das Unternehmen, das ihren früheren Lebenspartner beschäftigt, Steuererleichterungen oder Abgabenerleichterungen erhält? Was hat sie davon? – Nichts hat sie davon!
Und jetzt denken Sie sich vielleicht noch den Fall, den es ja auch manchmal gibt, Herr Parteiobmann Strache: dass der Kindesvater – es könnte auch eine Kindesmutter sein, jedenfalls der, der die Familie verlassen hat – keinen oder nur geringen Unterhalt zahlt, aber er hat fünf Kinder in die Welt gesetzt. Und deshalb soll das Unternehmen, das ihn beschäftigt, bei den Sozialabgaben (Abg. Strache: Sie! Sie!) Erleichterungen erhalten? (Abg. Strache: Sie soll eine Job...! Sie haben es überhaupt nicht verstanden!) – Die Frau mit den fünf Kindern hat doch überhaupt keine Chance, eine Arbeit zu erhalten (Abg. Strache: Sie haben es gar nicht verstanden!), das wissen Sie ganz genau! (Abg. Strache: Sie haben es gar nicht verstanden: Sie soll eine Jobsicherheit erhalten!)
Sie reden davon, dass Familien und Haushalte mit mehreren Kindern abgestuft Steuererleichterungen erhalten sollen, und der Mann, der Partner, der Ex-Partner, der hat fünf Kinder in die Welt gesetzt. (Abg. Strache: Sie als Mutter soll eine Jobsicherheit haben!) Das ist Ihr Konzept: Dass das Unternehmen, das ihn beschäftigt – nicht einmal er selbst, sondern das Unternehmen, das ihn beschäftigt! –, Erleichterungen erhalten soll? – Das ist doch grotesk, Herr Abgeordneter Strache. Das ist grotesk! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Strache: Sie als Mutter soll eine Jobsicherheit haben! Sie haben gar nichts verstanden!)
Dritter Punkt, Sie sprechen – auch heute wieder, im Antrag beziehungsweise in Ihrer Rede – von Folgendem: Da heißt es auf der einen Seite – das haben Sie gesagt –, Familienarbeit, das ist eine wertvolle Arbeit, die derzeit bestraft wird; und dann lese ich Ihre Anfrage durch, und darin heißt es bei der Zuwanderung: Die Zuwanderer, „die einen hohen Anteil an unproduktiven Familienmitgliedern“ haben – „unproduktiven Familienmitgliedern“!
Genau das sind die Frau und die Kinder, die dann, wenn sie Inländer sind, von Ihnen sozusagen hochgehoben werden (Abg. Strache: Wenn sie Staatsbürger sind! – Abg. Kickl: Haben Sie etwas zu verschenken?), wenn sie aber Ausländer sind, migrantischen Hintergrund haben, dann werden sie von Ihnen als „unproduktive Familienmitglieder“ beschrieben. (Abg. Strache: Haben Sie etwas zu verschenken? Wenn sie Staatsbürger sind!) – Das ist offensichtlich die Einstellung, die Gesinnung, die bei Ihnen dahintersteht. Das, Herr Abgeordneter Strache, ist Rassismus pur! Sie wollen in Österreich ein Apartheidsystem schaffen. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Strache: Staatsbürgerschaft, nicht Herkunft!)
Da spielt Gott sei Dank niemand sonst mit. Damit haben Sie wirklich ein Alleinstellungsmerkmal: Wenn es eine ausländische Mutter oder Frau ist, versuchen Sie ganz gezielt, diese zu verhetzen, und die inländische Mutter oder Frau wollen Sie sozusagen auf ein Podest heben. (Abg. Strache: Nicht die Herkunft, die Staatsbürgerschaft ist wichtig! – Zwischenruf des Abg. Kickl.)
Jetzt möchte ich aber doch auch an die Adresse der ÖVP beziehungsweise der Regierungsparteien gerichtet noch eine Frage versuchen anzusprechen. Ja, Herr Abgeordneter Kopf, es stimmt: Herr Bundesminister Pröll hat gestern, was die Langzeitversichertenpension betrifft, ein wichtiges Thema angesprochen, aber er hat es in einer Form angesprochen, in der das, was er als Lösung vorschlägt, meiner Ansicht
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