Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll40. Sitzung / Seite 57

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11.23.04

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Geschätzte Frau Minister! Geschätzte Kollegin­nen und Kollegen! Es ist bedauerlich, dass sich nicht die Bildungsexperten von der frei­heitlichen Fraktion zuerst zu Wort gemeldet haben, sondern der Klubobmann. (Abg. Strache: Das zeigt das wichtige Thema!) Es ist schade, dieses Thema zu missbrau­chen, um billige Ausländerpolemik zu machen. Die Deutschkenntnisse sind etwas, was alle fordern (Zwischenrufe bei der FPÖ), was alle wollen und wofür sich alle einsetzen, damit die Kinder besser Deutsch können und dadurch auch besser ausgerüstet in die Schule kommen. Was Sie aber inhaltlich in anderen Bereichen gesagt haben, das ist einer FPÖ einfach nicht würdig. Aber wenn Sie das selbst so vertreten und sich die Bil­dungspolitiker das gefallen lassen, soll es so sein.

In Wirklichkeit ist der heutige Tag ein Freudentag in der Bildungspolitik. (Abg. Dr. Kö­nigshofer: Für die Lehrer wahrscheinlich!) Sie wissen das ganz genau, Sie wollen es nur nicht wahrhaben. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Die Leute tanzen auf der Straße!) Es ist nämlich tatsächlich so, dass Claudia Schmied einen mühsamen Kampf führt, und seit ich diesem Hohen Haus angehöre – die letzten drei Jahre –, hat sie Schritt für Schritt sehr vieles getan. Ich darf Ihnen das in Erinnerung rufen.

Ich erinnere an den Start mit der Senkung der Klassenschüler-Höchstzahlen. Das ist eine wichtige Errungenschaft (Abg. Strache: Aber keine Mussbestimmung!), und wer an der Schule tätig ist, weiß, wie wichtig es ist, denn je geringer die Schülerzahl ist, desto besser können sich die Lehrer mit unseren Kindern auseinandersetzen. (Abg. Strache: Aber in Wien haben wir Klassen mit 30 Kindern und mehr! Wo sind denn die Schulklassen mit 25 Kindern?! Sagen Sie die Wahrheit!)

Der zweite wichtige Schritt wurde wiederum von Ihnen lächerlich gemacht. Es ist noch nicht die endgültige Lösung für die Frühpädagogik gefunden, aber es ist ganz wichtig, dass man einen ersten Schritt setzt. Und der wurde mit dem verpflichtenden Kindergar­tenjahr gesetzt, das garantiert, dass möglichst alle Kinder möglichst gut vorbereitet in die Schule kommen. Es braucht hier weitere Schritte, aber Claudia Schmied ist es ge­lungen, hier den ersten entscheidenden Schritt gemeinsam mit dem Koalitionspartner zu setzen. Das ist ein ganz wichtiger und entscheidender Schritt! (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Mag. Molterer.)

Wenn Sie die Sache objektiv angehen würden, müssten Sie anerkennen, dass auch die Verkleinerung der Gruppen im Sprachunterricht eine entscheidende Verbesserung ist und dass es im Rahmen des Förderunterrichts und der Schaffung von Bildungsstan­dards Verbesserungen gibt. Damit weiß man in Zukunft, wo die Kinder nach der vierten Klasse Volksschule oder der vierten Klasse Hauptschule stehen sollen, was sie kön­nen, wo sie quasi abgeholt und wie sie weitergegeben werden.

Daher ist das, was wir heute tun – nämlich auch die Matura neu zu organisieren –, eine logische Fortsetzung des Programms der Regierung und des Programms von Claudia Schmied. Und Sie hätten sagen sollen, wie wichtig es ist, dass wir diese drei neuen Säulen haben, die uns nicht nur Verlässlichkeit für die Zukunft, sondern auch inter­nationale Vergleichsfähigkeit geben. Man kann sich darauf verlassen, dass Jugend­liche, die bei uns die Matura machen, dann auch mit einem bestimmten Niveau,
egal, welchen Zweig sie besucht haben, abschließen. Das ist eine wichtige Vorausset­zung für die Weiterbildung unserer jungen Generation. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Donabauer.)

Ich weiß schon, dass die neue Matura eine zusätzliche Herausforderung für die Lehr­personen ist. Ich bin aber auch überzeugt davon, dass sie das mit Bravour meistern werden, weil auch die Vorbereitungen dementsprechend gut und auf Schiene gebracht sind.

 


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