Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll40. Sitzung / Seite 85

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Projekte ist hoffentlich gewährleistet, dass nur Untersuchungen genehmigt werden, die für die Qualitätssicherung erforderlich sind und die den Unterrichtsverlauf nicht stören. Zudem erwarte ich schon, dass das BIFIE mit den vorhandenen finanziellen Mitteln auch in der Zukunft auskommt.

Mit der Evaluierung und Auswertung der neuen Reifeprüfung kommt auf das BIFIE eine sehr interessante und wertvolle Aufgabe zu. Ich denke, es ist wichtig, dass Eltern und Schüler auf korrekten Umgang mit persönlichen Daten im Rahmen von wissen­schaftlichen Arbeiten vertrauen können. Die Informationspflicht sowie die Zuständigkeit der Bildungsministerin sind hoffentlich Säulen, die das auch garantieren.

Bildungspolitik ist vielfältig. Individuelle Lösungen sind hier notwendig. Diese sind ge­meinsam mit den Schulpartnern zu erarbeiten. Schule kann Elternarbeit wie Kinderer­ziehung nicht ersetzen, sondern nur unterstützen. Lehrer oder Lehrerin zu sein sollte mehr als nur Beruf, sondern eine Art Berufung sein. Lehrer in Kleinschulen, zum Bei­spiel mit zwei Schulstufen in einer Klasse, leisten Besonderes. Wenn sie dann noch Kinder mit verschiedenen Muttersprachen, so wie auch in meiner Heimatgemeinde, in einer Klasse haben, ist das eine besondere Herausforderung. In diesem Zusammen­hang, Frau Bundesministerin, wäre es, glaube ich, sinnvoll, gerade den Bereich der Kleinschulen auch in der Zukunft mehr und intensiver zu diskutieren und auch entspre­chend abzusichern. (Beifall der Abg. Franz.)

Einen Gedanken zur Diskussion über die Arbeitszeit der Lehrer in der Schule. Man sollte auch den Aspekt der Qualität der Konferenzzimmer dazu betrachten und welche Kosten hier auf Schulerhalter zukommen. Weiterentwicklung ist nur Hand in Hand mit Schulpartnern und Schulerhaltern möglich.

Wir stehen für ein Bildungswesen der Vielfalt. Dieses heißt es positiv weiterzuentwi­ckeln. Mit den heutigen Gesetzen gehen wir einen ordentlichen Schritt in diese Rich­tung. (Beifall bei der ÖVP.)

13.09


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Linder. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.09.31

Abgeordneter Maximilian Linder (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen des Hohen Hauses! Wenn man in den letzten Jahren beobachtet, wie der Umgang der Schüler untereinander in der Schule ist, wie immer wieder von Gewalt zu lesen ist und man es auch selbst von den eigenen Kindern miterlebt, wie grob manche Schüler miteinander umgehen, wenn man erlebt, was wir auch heute herausgehört haben, wie manche Schüler zu den Lehrern, zu den Vorgesetzten oder zu anderen Erwachsenen in den Schulen sind, so kann man sicher sein, dass einiges in diesem System nicht mehr richtig funktioniert.

Wenn man dann noch Österreichs Ergebnisse bei den PISA-Tests erlebt, bei denen wir ganz schlecht abschneiden, im hintersten Drittel liegen, so sollte uns das schon zum Nachdenken anregen, denn das ist doch eine kleine Bestätigung dafür, dass das System immer schlechter funktioniert und nicht richtig eingeteilt ist.

Und dann wird vonseiten der Politik den Schülern noch ein falsches Signal gesetzt, dass man keine Bewertung mehr vornimmt, dass man sie nicht mehr mit Noten beur­teilt, sondern sogar so weit geht, dass man sagt, wenn die Leistung nicht passt, brauchst du trotzdem nicht zu wiederholen, du kannst in die nächste Klasse aufsteigen. Ich glaube, wir sollten die Schüler darauf vorbereiten, dass das Leben anders ist. Das Leben ist Prüfung, das Leben ist Wettbewerb, und das Leben ist auch Kampf. Und das, glaube ich, sollten wir den Kindern von klein auf zeigen: dass es nicht gratis geht, dass es nicht ohne Leistung geht.

 


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