Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 119

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eine permanente Erhöhung der Werbemittel für die Österreich-Werbung gefordert haben, hat sich die Regierung bequemt, drei Millionen plus eine Million von der Wirtschaftskammer für ein Sonderwerbebudget zur Verfügung zu stellen. Nicht zuletzt aufgrund dieses Budgets ist es gelungen, den Sommer doch gut über die Bühne zu bringen und mit 1,8 Prozent minus mit einem blauen Auge davonzukommen.

Diese 4 Millionen € sind für den Nahmarkt Deutschland und Österreich eingesetzt worden. Österreicher, die in Österreich Urlaub gemacht haben, haben wir sogar um 0,6 Prozent mehr gehabt.

Weil diese Mittel so gut eingesetzt wurden und der Tourismus von solcher Bedeutung ist, verstehe ich nicht, dass der Bundesminister bei der letzten Ausschuss-Sitzung gesagt hat, es seien keine Sondermittel mehr vorgesehen. Das heißt, wir müssen wieder mit dem alten Geld, mit dem Budget, das mittlerweile schon einen Wertverlust von zehn Millionen € erlebt hat in der Österreich Werbung, zurechtkommen.

Ein weiteres Problem im Tourismus ist die absolut vorhandene Kreditklemme. Mücke und Hartl haben uns bestätigt, dass sie selbst zwei Monate lang fast kein Geld auftreiben konnten. Wir erleben auch immer wieder, dass die Banken sehr einfallsreich sind, wenn es darum geht, die niedrigen Bankzinsen am Markt mit irgendwelchen Zusatzkonditionen zu bestücken, sodass die Betriebe hier wirklich Probleme haben. Und nicht zuletzt heute in der Fragestunde hat uns der Finanzminister selbst bestätigt, dass die Kreditklemme vorhanden ist und es noch großer Anstrengungen bedarf, hier dagegen zu wirken und den Betrieben zu helfen.

Ein großes Problem ist sicherlich auch die Eigenkapitalausstattung, vor allem der kleinen und Kleinstbetriebe. Betriebe mit einem Umsatzvolumen von ein bis zwei Millionen € haben eine Minuseigenkapitalausstattung von 0,9 Prozent, und die Kleinst­betriebe mit 300 000 € Umsatz haben 12,4 Prozent Negativeigenkapitalausstattung. Ich glaube, es wird notwendig sein, gerade den Klein- und Kleinstbetrieben zu helfen, denn sie sind es, die die typische österreichische Gastlichkeit ausmachen, die Garant dafür sind, dass wir unverkennbar sind, dass der Tourist weiß, hier bekommt er Österreich und nicht die Systemgastronomie, die uns eigentlich international gleich­macht. (Beifall beim BZÖ.)

Ein wichtiger Bereich für uns sind auch die Mitarbeiter. Gerade da haben wir immer wieder Probleme. Um die von Ihnen, Frau Kollegin Silhavy, erwähnte Vollbe­schäfti­gung zu erreichen, brauchen wir mehr Flexibilität, mehr und längere Durchrechnungs­zeiten. Wir möchten die Mitarbeiter lange im Betrieb behalten – das ist für uns Kapital –, sind aber leider immer wieder vom Gesetz her gehemmt und können das nicht machen.

Ganz wichtig sind unserer Meinung nach die Schul-Schikurse. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit den übrigen vier Parteien einen Fünf-Parteien-Antrag in der nächs­ten Sitzung des Tourismusausschusses einbringen können. Wir wissen, dass wir auch da von der Wirtschaftskammer unterstützt werden. Ich glaube, wir sollten es uns zum Ziel machen, die österreichischen Kinder wieder Schifahren zu lehren, ihnen die Freude am Wintersport beizubringen und so für unsere Betriebe auch eine Saison­verlängerung zu erwirken.

Von der Werbeschiene her hat sich die „Allianz der Zehn“ gebildet, haben sich die neun Tourismusorganisationen der Länder mit der Österreich Werbung, zusammen­getan. Wir sollten darauf hinarbeiten, dass diese Linie auf die Gemeinden hinunterge­brochen wird, dass wir die 88 Tourismusregionen mit ins Boot bekommen, um eine einheitliche Werbeschiene für den österreichischen Tourismus zu erreichen und dadurch einheitlich auftreten zu können.

 


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