Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 130

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter List. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


14.07.08

Abgeordneter Kurt List (BZÖ): Herr Präsident! Geschätzte Frau Staatssekretärin! Meine Damen und Herren im Plenum! Der Urlaubsgast wird immer spontaner und flexibler. Er gibt für Urlaube in Österreich am Tag rund 109 € aus. In der Wirtschafts­krise aber müssen wir vermehrt um jeden einzelnen Gast werben, und zwar mit dem Ziel, dass sich ein Österreicher beim Urlaub in der Heimat besonders wohl fühlen können soll.

Die Mittel dafür, nämlich 4 Millionen €, sind aber zu wenig. Nach Ansicht der Touristiker sind das viel zu wenig Mittel. So hatte der Präsident der Österreichischen Hotelier­vereinigung, Schellhorn, vor Kurzem in Richtung Bundesregierung gewettert und be­stätigt: Wir brauchen sofort zweistellige Millionenbeträge, um die Nachfrage im Touris­mus nachhaltig anzukurbeln.

Die Regierung verschläft die Krise im Tourismus, und das ist für die Zukunft fatal. Frau Staatssekretärin, wir verlangen: Machen Sie rasch zusätzliche Finanzmittel für die Werbung locker! Richten Sie Ihrem Bundesminister Mitterlehner aus: Wir brauchen zusätzliche Mittel, die ausreichen! (Beifall beim BZÖ.)

Geschätzte Damen und Herren, diese zusätzlichen Werbemittel sollen entsprechend ausgerichtet werden. Es sollen neue Märkte erobert werden, es soll auch Jahres­auslastungen geben, so wie es Kollegin Heidrun Silhavy gesagt hat. Der Hoffnungs­markt schlechthin für den Tourismus muss aber im Osten gesucht werden. Wir müssen vermehrt auf Gäste aus Ungarn, Polen, Tschechien, der Slowakei, Rumänien und Russland setzen. Das bestätigen auch die Zahlen in den diversen Statistiken der Touristiker.

Je mehr Arbeitsplätze, desto mehr Gäste. Österreich ist selbstverständlich ein Land, das vom Tourismus lebt. Bekanntlich sind gegenwärtig 181 000 Personen haupt­beruf­lich in der österreichischen Tourismuswirtschaft tätig – 181 000 Personen, die vom Touris­mus leben und ihre Arbeitsplätze in Österreich behalten, weil diese Dienstleis­tungen nicht ausgelagert werden. Das heißt, krisensichere Arbeitsplätze mit Standort­garantie.

Geschätzte Damen und Herren, einige Beispiele wie man den Tourismus verbessern könnte: etwa indem man die diversen Vereine unterstützt – den Alpenverein, der sich um die Pflege und Markierung der Wege kümmert – oder die Bauern, im Besonderen die Bergbauern, die als Landschaftspfleger unsere Berge pflegen und gleichzeitig indirekt für den Tourismus arbeiten. Auch den Kleinbetrieben muss geholfen werden, wie es Kollege Obernosterer gesagt hat.

Gleichzeitig sind aber auch verstärkt öffentliche Gelder in regionale und touristische Leitprojekte zu investieren. Wir haben in diesem Bericht Modellregionen angeführt – das sind Regionen, die die touristische Querschnittsmaterie in Österreich darstellen, angefangen vom Montafon über Reutte in Tirol bis zum Naturpark Tiroler Lech, dem Wörthersee-Tourismus und auch dem Steirischen Thermenland, das mir als Steirer persönlich besonders am Herzen liegt. (Beifall des Abg. Markowitz.)

Ein paar Anmerkungen zum Steirischen Thermenland: Wir wollen Qualitätsthermen in der Steiermark haben, die auf hohem Niveau arbeiten. Dafür müssen die Angebote im Thermentourismus neu ausgerichtet werden. Wir hoffen nämlich, dass es mit den Informationen über diese Modellregionen, die uns in Bälde überreicht werden, gelingen wird, dass die Ergebnisse und Zielvorgaben erreicht werden.

 


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