Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 204

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parlamentarischen Anfragebeantwortung hervor – für den Bau und die Bauaufsicht ist die Burghauptmannschaft, und die gehört wiederum zum Wirtschaftsministerium. Das heißt, verantwortlich sind der jetzige Wirtschaftsminister Mitterlehner beziehungsweise der damalige Wirtschaftsminister Bartenstein, zu denen die Burghauptmannschaft ge­hört, die, wie gesagt – Anfragebeantwortung Wirtschaftsministerium – für den Bau, die Bauaufsicht und damit auch für allfällige Baufehler politisch verantwortlich ist. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Das ist ein Faktum, meine Damen und Herren von der ÖVP, das Sie einfach zur Kenntnis nehmen müssen.

Das heißt, ich fordere nicht die Frau Bundesminister Schmied, sondern den Herrn Bundesminister Mitterlehner auf, die Konsequenzen vor allem in der Burghauptmann­schaft und beim Burghauptmann Beer zu ziehen, der für diese Causa politisch veran­twortlich ist und jetzt auch die Aufgabe hat, Konsequenzen zu ziehen und sicher­zustellen, dass nicht weiterer Schaden, nicht nur für die Kunstwerke, sondern auch für den Steuerzahler, entsteht. Ich verweise darauf, dass sich bisher schon die Kosten für diesen Wassereinbruch auf über 1 Million € belaufen. Das heißt, wenn Frau Fuhrmann sagt, es sei kein Schaden entstanden, so stimmt das nicht. 1 Million € Schaden für den Steuerzahler ist entstanden, Frau Kollegin Fuhrmann. Das müssen Sie zur Kenntnis nehmen, das ist ein Faktum.

Das Wirtschaftsministerium ist aufgefordert, auch im Wissen, dass es ein Baufehler beim Einbau des Roboters war, der zu diesem Wassereinbruch geführt hat, dass man einerseits gegen die Baufirma klagt und andererseits in der Burghauptmannschaft, wie ich gesagt habe, die Konsequenzen zieht.

Dass das notwendig ist, auch wenn Frau Fuhrmann von einer tollen Evakuierung spricht, das zeigt eine Aussage des Herrn Direktor Schröder selbst. Ich habe ihn einmal bei einer Diskussion gefragt: Wo ist der Dürer-Hase? – Herr Schröder hat die Frage beantwortet und gesagt, er hat den Dürer-Hasen in seinem Tresor aufbewahrt, um – Zitat wörtlich – eine Risikostreuung vorzunehmen.

Das muss man sich einmal vorstellen! Da geht es um unwiederbringliche Kunst­schätze, und Herr Schröder erklärt: Weil schon fünfmal Wasser eingebrochen ist, gebe ich den Dürer-Hasen in den Tresor, 50 Kunstwerke gebe ich dorthin und die nächsten 100 Kunstwerke dorthin, damit, wenn irgendwo etwas passiert, ein paar überbleiben und der Schaden nicht allzu groß ist.

Das kann doch bitte nicht die Verantwortlichkeit sein, das kann doch nicht der Umgang der Kulturnation Österreich mit wertvollen Kunstschätzen sein! Das heißt, in diesem Bereich ist schon auch die Ministerin gefordert, für entsprechende Sicherheits­vor­kehrungen zu sorgen. Ich hoffe, dass das auch tatsächlich passiert. Herr Schröder hat es ja auch angekündigt, damit er den Dürer-„Hasen“ dorthin geben kann, wo er hin­gehört, nämlich nicht in seinen Tresor. Ob er dort so gut aufgehoben ist, das stelle ich hier einmal in Frage.

Wir sollten diesen Wassereinbruch in der Albertina auch zum Anlass nehmen, öster­reichweit die Sicherheit in Galerien, in Museen zu hinterfragen und zu prüfen, ob über­all die Sicherheit gewährleistet ist.

Es gibt auch entsprechende Stellungnahmen von Sicherheitsexperten, die von – wört­liches Zitat – problematischen Sicherheitslücken in Gemäldegalerien in ganz Öster­reich sprechen.

Nehmen wir diese Causa Albertina auch zum Anlass, um in ganz Österreich die Sicherheit unserer Kunstwerke – dazu gehört auch die Kunst des Hermann Nitsch, weil


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