Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 203

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Kultur­güter – mein Gott! Einmal sind sie halt kaputt, und einmal sind sie vielleicht durch ein Wunder nicht kaputt. – Was auch immer.

Und dann kommt bei der Anfragebeantwortung noch dazu heraus, es sei auch nicht üblich, dass man solche Kulturgüter versichert. Kulturgut im Bundeseigentum wird nicht versichert, weil es auf der einen Seite wahrscheinlich zu teuer sein wird, auf der anderen Seite, weil Kulturgüter ja so gut gesichert sind, dass man das gar nicht braucht.

Wie gut sie gesichert sind, das sehen wir, und sogar während der Umbaumaßnahmen tritt tatsächlich ein neuer Wasserschaden ein. Gott sei Dank war noch nichts drin. Man kann nur sagen: Hoffentlich dauern die Renovierungsarbeiten noch möglichst lange, weil ich glaube, dann sind die Bilder, die Kunstwerke besser gesichert, als wenn sie dort sind, wo sie ursprünglich sein sollten. (Zwischenruf des Abg. Dr. Bartenstein.)

Herr Kollege Bartenstein, wenn Sie ein Bild an die Wand hängen, es kann sogar ein Foto sein, es ist immer ein Bild. Ich habe jetzt nicht von der Technik der Graphik, des Kupferstiches, des Aquarells, der Gouache, des Ölbildes, des Holzschnitts, des Linol­schnitts – vielleicht haben Sie so etwas selbst einmal in der Volksschule produziert, vielleicht wird es auch einmal einen würdigen Platz dort drin finden – gesprochen. Auf das brauchen wir uns nicht einzulassen. Ich nehme an, Sie leben nicht bilderlos, wie andere in manchen schicken Designvillen oder ähnlichem, aber es geht letztlich um Bilder, die man an die Wand hängt und auf denen etwas abgebildet ist, zumindest bei einem Kulturbewusstsein, das wir haben. (Beifall bei der FPÖ.)

Es gibt vielleicht auch Bilder, wo nichts abgebildet ist, auf die vielleicht nur etwas drauf­geschüttet worden ist. Die einen bezeichnen das auch als Kunst, auch wenn es aus Tierblut ist. Wie auch immer.

Wir sind der Meinung, dass die Debatte um die Sicherheit unserer Kulturgüter eine derart wichtige ist, dass es sich sehr wohl lohnt, mit der Ministerin, die ja für das Kultur­gut verantwortlich ist, zu diskutieren und nicht nur zu sagen: Bitte, sind alle Gummi­dichtungen dicht? Sind alle Fenster zugemacht worden in der Nacht? – Und vielleicht sagt uns das dann auch noch der Roboter. (Beifall bei der FPÖ.)

18.21


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Petzner. – Bitte.

 


18.22.04

Abgeordneter Stefan Petzner (BZÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Faktum ist, dass es am 23. Juni 2009 einen Wassereinbruch mit über 2 000 Liter in der Alber­tina gegeben hat, der 950 000 Kunstwerke gefährdet hat. (Abg. Hörl: Neues ist das nichts!) Wir wissen in weiterer Folge auch, wie das jetzt von der Fraktion der Frei­heitlichen gekommen ist, dass es Mitte September einen weiteren Wassereinbruch gegeben hat. Wir wissen aus öffentlichen Stellungnahmen, dass es insgesamt schon über fünf Wassereintritte im Depot der Albertina gegeben hat. (Ruf bei der ÖVP: Na, so was! – Abg. Gahr: Das ist ein Skandal!) – Das ist schon: Na, so was!, weil es sind 950 000 Kunstwerke drin, die unbezahlbar sind und die wir sichern müssen. Das ist auch die Frage, die man heute stellen muss.

Wenn das fünfmal und öfter passiert, stellt sich die Frage: Wer ist politisch verant­wortlich, und wo sind die Konsequenzen? – Diese Konsequenzen sind bisher ausge­blieben, und das ist, glaube ich, das Problem und die Schwierigkeit in dieser Dis­kussion.

Wenn man von der Konsequenz und den Verantwortlichkeiten spricht, dann teile ich durchaus die bereits geäußerte Meinung, dass Frau Ministerin Schmied die Falsche ist, die kritisiert und angegriffen wird. Verantwortlich – und das geht aus einer anderen


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