Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 202

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Ich bin zuversichtlich, dass auch alle Verantwortungsträger, nämlich alle drei Betei­ligten – also zwei Ressorts und die Albertina selbst –, ihr Bestmögliches tun werden. Es sind einige Maßnahmen in Angriff genommen worden, wie zum Beispiel, für beson­dere Kunstwerke eine eigene Zone für weitere Notfälle einzurichten, wobei ich hoffe, dass die niemals eintreten werden. Rascher und besser evakuieren zu können, das sind Dinge, die wir unterstützen.

Ich denke, seitens der Politik sollten wir vor allem auch die Handlungsträger unter­stützen und nicht, nachdem in Wirklichkeit die Krise schon bewältigt ist, Öl ins Feuer gießen. Insofern kann ich mich nur bei der Albertina, bei der Frau Bundesministerin und auch beim Herrn Bundesminister, bei der Burghauptmannschaft dafür bedanken, dass das im Sinne der Krisenbewältigung sehr ordentlich und verantwortungsbewusst vonstatten gegangen ist. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Ablinger.)

18.17


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Rosenkranz. – Bitte.

 


18.17.29

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Am 15. September wiederum ein Wassereintritt ohne Echo in der Öffent­lichkeit! Angeblich hat es auch eine Notiz seitens des Leiters der Albertina, im Volks­mund auch „Albrechtina“ genannt, an die Medien gegeben, aber das hat an sich keinen mehr interessiert. Dem werden wir natürlich nachgehen, und zwar mit welchem Infor­mationsgehalt und mit welcher Informationsintensität so etwas berichtet wird.

Was mich eigentlich wundert ist, da geht auf einmal ein Ruck durch den Blätterwald, weil man merkt, dass einzigartige Kunst- und Kulturgüter der Republik Österreich nur knapp der Vernichtung entronnen sind. Man kann, wenn man sich genau ansieht, dass da ein Roboter tätig war, fast sagen, wir haben Glück gehabt, dass Kunstwerke aus Menschenhand letztlich nicht durch Robotertechnik vernichtet wurden.

Wir sind dieser Katastrophe entgangen, aber was ich aus dieser Diskussion jetzt mitnehme, ist, dass einerseits der Leiter der Albertina gemeint hat: Durch ein Wunder sind wir gerettet worden, durch Gottes Hand. Die Frau Kollegin Ablinger hat aber gemeint, das ist ja letztlich alles von oben gekommen, das war der Regen, der da mitspielte.

Das Wasser kommt von oben, eigentlich auch Gottes Wille. Man kann fast sagen, der Schutz unserer Kunstwerke vor Vernichtung oder nicht hängt nur noch vom göttlichen Willen ab. Wozu brauchen wir dann überhaupt noch Sicherungsmaßnahmen oder Ähnliches? Überlassen wir es doch gleich generell dem göttlichen Willen, was passiert!

Aber das eigentlich Erschreckende dabei ist – gerade bei einem Wasserschaden –, mit welcher Trockenheit hier in der Debatte vorgegangen wird. Da ist kein Herzblut dabei, wenn es um unsere Kulturschätze geht. Da sagt man: Bitte, die Zuständigkeit ist dort gegeben, ich bin zwar Kulturministerin, aber wo das Kunstgut gelagert wird, dafür ist der Bautenminister zuständig. Ich nehme den Ordner eins heraus, den Ordner zwei hinein, drücke auf den Knopf eins, die Tabelle hier, das Excel-Sheet dort und so weiter. Das ist offensichtlich das, wie man hier mit Kulturpolitik umgeht (Beifall bei der FPÖ), statt dass da Herzblut dahinter wäre, dass man hier merken würde – auch aus dem Redebeitrag der Frau Kollegin Ablinger –, dass da vielleicht irgendetwas dahinter steckt. Bitte, wir fragen die Falsche!

Die Kunstministerin ist zwar auch für die Sicherheit der Kunstwerke verantwortlich, die in der Albertina sind, aber bitte fragen Sie jemanden anderen! Und auch die Burg­hauptmannschaft ist schuld, und damit ist das Ganze ad acta gelegt. Und unsere


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