Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 218

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in „Bag-in-Boxes“ – verkauft wird. (Zwischenruf des Abg. Zanger.) Ich nehme an, dass die österreichischen Weinbauern in Österreich weiterhin bei ihren traditionellen Fla­schen, nämlich den Glasflaschen, bleiben werden. Der Export verlangt es aber. Wein wird in Tetra Pak nachgefragt, und deshalb gibt es nun auch die Möglichkeit, Wein auf diese Art und Weise zu vermarkten.

Darüber hinaus erscheint mir auch das Ersuchen einer Gruppe von Bioweinbauern wichtig, die verlangen, sicherzustellen, dass für die Zulassung neuer Rebsorten nicht mehr die Mindestanbaufläche von 500 Hektar gefordert wird.

Meine Damen und Herren, wir können auf unseren österreichischen Qualitätswein stolz sein – und sind es auch! –, und wir wünschen den Winzerinnen und Winzern eine gute Ernte für das Jahr 2009, so sie nicht schon vorbei ist! (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

19.11


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Jannach. Ein­gestellte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


19.11.48

Abgeordneter Harald Jannach (FPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Wir von der FPÖ werden dem Weingesetz zustimmen. Wir haben im Aus­schuss ausführlich darüber beraten. Den Antrag, der von der grünen Fraktion noch eingebracht wird, werden wir auch unterstützen, weil wir ihn für ausgesprochen sinnvoll erachten. Aber was wir eher diskutieren müssten, wäre der Artikel, der heute in der „Kleinen Zeitung“ veröffentlicht worden ist – Herr Minister Berlakovich, Sie kennen ihn wahrscheinlich –, mit dem Titel: „13 Liter Milch für ein Krügerl Bier“.

Wir diskutieren hier das Weingesetz, und das ist gut und richtig, aber ich würde mir auch wünschen, dass wir über die Milch und die existenzbedrohende Situation in der Landwirtschaft reden. 27 Cent für einen Liter Milch und 13 Liter Milch für ein Krügerl Bier, das kann ja wohl nicht sein! (Beifall bei der FPÖ, bei Abgeordneten der Grünen sowie des Abg. Jakob Auer.)

Herr Minister! Ich kann Ihnen den Vorwurf nicht ersparen, in der Sache der Milch­bauern untätig zu sein – wir betrachten das als sehr überheblich. Ich habe auch eine Zeitung mitgebracht, die sicher keine freiheitliche Zeitung ist. „Blick ins Land“ ist der Name dieser ÖVP-Zeitung, die wahrscheinlich von Raiffeisen finanziert wird. Der Herr Bundeskanzler empfängt die Milchbauern wenigstens, der redet mit den Bauern! Sie haben es bis heute noch nicht der Mühe wert gefunden, mit den Milchbauern zu sprechen.

Das Witzige an dieser Zeitung ist die Seite 2. (Der Redner hält eine Zeitungsseite in die Höhe, auf der ein Foto von Bundeskanzler Faymann zu sehen ist, der eine rot-weiß-rote Plastikkuh mit der Aufschrift: „A faire Milch“ in Händen hält.)

Der Bundeskanzler empfängt die Milchbauern der IG-Milch, die um ihre Existenz kämp­fen (Abg. Eßl: Was hat er gemacht?!), und der Herr Bundesminister sucht die Bäuerin des Jahres 2009. Das ist auch wichtig und notwendig – und dazu stehe ich auch –, aber die Wertigkeiten muss man auch einmal sehen, denn es geht um die Existenz der Bauern! (Beifall bei der FPÖ. Abg. Zanger: Das sind Prioritäten!)

Herr Minister Berlakovich, Sie wissen, dass jeden Tag neun Bauern zusperren! Das war eine ganz schlechte Woche, denn hier habe ich das „NEWS“ – und bei aller Wert­schätzung Ihrer Reisen nach Moskau oder nach Kalifornien zu Arnold Schwarzen­egger, das hilft den Bauern in Österreich überhaupt nicht. (Der Redner hält ein Exemplar der Zeitschrift „NEWS“ in die Höhe, auf dem ein Foto von Bundesminister Dipl.-Ing. Berlakovich mit Arnold Schwarzenegger zu sehen ist.)

 


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