Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 278

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Zustimmung erteilen; wir glauben zwar wie Sie, dass Freiwilligenarbeit in allen Be­reichen, im Blaulichtbereich, im Behindertenbereich ein wesentlicher Beitrag ist, diese wertvolle Arbeit aufrechtzuerhalten. Ich glaube, das ist eine unschätzbare Leistung, die hier in Österreich umgesetzt wird.

Wir haben uns nur in folgendem Punkt dagegen verwahrt: Freiwilligkeit muss Frei­willigkeit in der Form bleiben, dass letztlich die Mitarbeit einfach diesen gesetzlichen Bedingungen nicht unterworfen werden sollte. Wir haben im Vereinsgesetz die Maß­nahmen dafür geschaffen, dass in der Eigenerwirtschaftung von freiwilligen Vereinen die Leute in einer Partnerschaftshilfe, in einem Verwandtschaftsverhältnis so mitbe­schäftigt werden können, dass sie der Sozialversicherung nicht unterliegen.

Diese Gepflogenheiten und diese Umsetzungsmöglichkeiten, wie sie da sind, sollten so bleiben, wie sie sind. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Wöginger.)

22.25


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Haubner zu Wort. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


22.25.49

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Unter diesem Tagesordnungspunkt geht es um zwei Anträge, die seitens des BZÖ eingebracht wurden: einmal die Umsetzung eines Maßnahmenpakets für freiwil­lige Helferinnen und Helfer. Was mir auffällt, ist, dass gerade die Regierung mit Lip­penbekenntnissen sehr stark da ist, wenn es darum geht, den unschätzbaren Wert und die wertvolle Arbeit der Freiwilligen zu loben und vor den Vorhang zu stellen, aber wenn es darum geht, wirklich konkrete Maßnahmen für die freiwilligen Helferinnen und Helfer zu schnüren, dann ist aus unserer Sicht diese Regierung säumig.

Es sind immerhin 1,9 Millionen Österreicherinnen und Österreicher, die acht Millionen Stunden jährlich an freiwilliger Arbeit leisten, es sind in etwa vier Stunden pro Woche, die freiwillig absolviert werden, zusätzlich zu den Arbeitsleistungen. Und was mich besonders freut, laut dem Freiwilligenbericht des Bundesministeriums ist Ober­öster­reich mit 34 Prozent der freiwilligen Helferinnen und Helfern an erster Stelle.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, gerade junge Menschen engagieren sich sehr aktiv im Kulturbereich, im Sportbereich, bei den Blaulichtorganisationen. Bestes Beispiel sind die Freiwilligen Feuerwehren mit ihren Jugendorganisationen. Und wir müssen uns auch fragen: Warum engagieren sich heute noch immer so viele junge Menschen? Wir wissen, dass die Jungen einerseits selbst etwas davon haben wollen – und das ist ja nichts Schlechtes –, auch für ihre berufliche Tätigkeit, sie wollen selbst einen Nutzen daraus ziehen, aber sie wollen andererseits auch etwas für das Gemeinwohl tun. Das beste Beispiel ist ja das freiwillige soziale Dienstjahr, das von vielen jungen Menschen angenommen wird und wo dann später oft eine berufliche Ausbildung in diesem Sozialbereich absolviert wird.

Ich ersuche nachdrücklich den Herrn Bundesminister, endlich auch hier gesetzliche Regelungen vorzusehen, dass gerade bei diesem sozialen Dienstjahr die Familien­beihilfe entsprechend gewährt werden kann und nicht nur von Jahr zu Jahr Sonder­richtlinien in Form einer Förderung präsentiert werden.

Wir wissen aber auch, dass es immer wieder Schwierigkeiten gibt, warum gerade junge Menschen davon abgehalten werden, freiwillig und ehrenamtlich zu arbeiten, weil sehr oft Beruf und Alltag mit der freiwilligen Tätigkeit nicht vereinbar sind und weil auch sehr viele physische und psychische Belastungen an der Tagesordnung sind, gerade bei den Blaulichtorganisationen.

 


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