Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll45. Sitzung / Seite 217

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Was den Entlassungsbrief betrifft: Das ist vielleicht überhaupt das Beste im Gesetz, nämlich, dass man den Patienten als Gesamtes sieht und nicht nur ganz eng auf das Naturwissenschaftlich-Medizinische ausgerichtet, auf die medizinische Blickrichtung beschränkt, sondern dass man Pflege, Psychotherapie, Soziales, Ergotherapie, also al­les das mit einbaut, sodass keine Lücken entstehen. Dazu gratuliere ich. (Beifall bei den Grünen.)

19.51


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Hö­finger. Eingestellte Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


19.51.16

Abgeordneter Johann Höfinger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Dr. Grünewald, ich denke, bei den Beispie­len, die Sie jetzt gezeichnet haben, sind Sie doch etwas zu weit gegangen. (Abg. Dr. Grünewald: Nein!) Wir wissen: Gesundheitsvorsorge, Gesundheitsmanagement, das gilt in allen Lebensbereichen. Wir sind alle ständig bemüht – hier in diesem Haus kann ich das sagen –, den Menschen gesunde Lebensweise näherzubringen. Wir soll­ten aber daraus keine Rückschlüsse in Bezug auf wirklich sehr drastische Krankheiten ziehen, sondern uns allgemein dieser Verantwortung bewusst sein. Genau das sollte damit gemeint sein.

Unsere Aufgabe ist es, im Gesundheitswesen stets darauf zu drängen, dass dieses verbessert wird und den aktuellen und auch zukünftigen Herausforderungen gerecht wird. Verbesserungen herbeizuführen unter ständig veränderten Rahmenbedingungen, das wird uns heute wie auch in der Zukunft sehr vehement fordern.

Ich meine, dass die Änderung dieses Bundesgesetzes über die Krankenanstalten und Kuranstalten viele wichtige Dinge enthält. Einige davon wurden heute schon ange­sprochen. Es geht dabei auch um Anpassungen und Klarstellungen der verschiedens­ten Art und Weise.

Ein Punkt, auf den ich noch kurz eingehen möchte, ist: Neben der Beurteilung von Pfle­gestudien und neuen Pflegekonzepten und -methoden ist auch die Beurteilung von an­gewandter medizinischer Forschung am Menschen eine Aufgabe der Ethikkommission.

Ich habe hier einen Zeitungsartikel mit dem Titel „Mehr Ethik im Gesundheitswesen!“ In diesem spricht Primarius Dr. Gerd Eichberger von einigen sehr interessanten Ansät­zen. Ich darf zitieren:

„Krankenhäuser werden zu Gesundheitsindustriebetrieben degradiert.“

Und: „Patienten werden in zynischer Form zu Kunden umfunktioniert.“

Primarius Eichberger, einer der renommiertesten Psychiater und Neurologen unseres Landes, hat das vor versammelter Ärzteschaft kundgetan.

Des Weiteren heißt es in diesem Artikel:

„Beginnen Sie mit intensiven Ethikdiskussionen!, mahnt Eichberger die Anwesenden, vor allem die Ärzteschaft. Er fordert mehr Nachdenken über ethische Komponenten im Gesundheitsbetrieb und weg von der beinharten Ökonomisierung des Systems.“ – Zi­tatende.

Ich meine, diesen Spagat zu schaffen, wird eine große Herausforderung in den nächs­ten Jahren sein, denn unser Gesundheitssystem steht, wie wir wissen, vor großen fi­nanziellen Herausforderungen, wir dürfen aber genau diesen Punkt der Ethik nicht ver­nachlässigen. – Ich bedanke mich sehr herzlich. (Beifall bei der ÖVP.)

19.53


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als vorläufig Letzter hiezu zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Wöginger. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


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