Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll45. Sitzung / Seite 231

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in Österreich – einem Land, das sich an sich rühmt, gewisse Qualitäten des Lebens­stils zu pflegen – in den Schulen natürlich Werbung für Fast Food, Werbung für Ge­tränke gemacht wird, die nicht gesundheitsfördernd sind und die erwiesenermaßen gesundheitsschädlich sind.

Herr Bundesminister, das ist die Herausforderung, auch einige Eckpunkte klarzuma­chen und in der Öffentlichkeit klar für eine Gesundheitspolitik mit Ecken und Kanten zu stehen, damit die notwendigen Diskussionen in der Gesellschaft passieren können. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Ing. Hofer.)

20.42


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Bundesminister Stöger. – Bitte.

 


20.42.37

Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Nationale Aktionsplan Ernährung braucht nicht in die Wege geleitet zu werden, er ist schon auf dem Weg. Ich erinnere daran, dass ich eine Verordnung über Transfette erlassen habe, ein Element, das Teil des Aktionspla­nes Ernährung ist. Es gilt, Möglichkeiten auszuloten, wie Verhältnisse so verändert werden können, dass die Menschen zu gesünderer Ernährung kommen können, damit die gesunde Wahl die leichtere Wahl ist. Das ist eine Herausforderung, der wir uns stellen wollen und die wir ganz konkret auch angehen. Insofern ist dieses Angebot des Unterausschusses eine durchaus spannende Form, diese Diskussion auch zu führen.

Es geht um Verhaltensänderungen von Menschen, das setzt bei der Bildung an. Das ist von mehreren Rednern und Rednerinnen angesprochen worden. Auch das ist ein Element: Wir werden aufklären. Ich habe am Wochenende, am Samstag, den Obers­ten Sanitätsrat ersucht, dazu die Grundlagen zu liefern. Der Oberste Sanitätsrat hat sich darauf geeinigt, die Ernährungspyramide in ganz Österreich gleich geartet festzu­legen. Wir haben jetzt eine wissenschaftlich fundierte Ernährungspyramide, durch die diese Widersprüche und die Verunsicherung beendet werden sollen. Das heißt, es wird ganz konkret gearbeitet.

Wir haben uns auch im Obersten Sanitätsrat mit der Frage auseinandergesetzt: Wie kommen ältere Menschen, Menschen, die in Alten- und Pflegeheimen sind, zu ihrer richtigen Ernährung? Dort gibt es den umgekehrten Fall, nämlich tatsächlich Mangel­ernährung.

Der Aktionsplan Ernährung ist ein dynamischer Plan. Wir haben prinzipiell ein Kon­zept erarbeitet. Dieses ist derzeit bei der AGES in Verfeinerung und Überarbeitung. Wir wollen diese Maßnahmen ganz massiv unterstützen und stärken.

Wir haben auch eine Auseinandersetzung in der Schulfrage zu führen. Es ist richtig, was hier angesprochen worden ist, nämlich: Welche Chancen haben Eltern, den Kin­dern die richtige Ernährung zuzugestehen, wenn in der Schule nicht entsprechende Einrichtungen vorhanden sind? Und da gibt es qualitative Schritte. Ich erinnere daran, dass einige Bundesländer, einige Städte, die kostenlose Schulverpflegung, Kindergar­tenverpflegung umsetzen. Das ist ein richtiger Schritt. Danke dafür! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wir haben mit dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport viele gemein­same Aktivitäten gesetzt, damit Kinder und Jugendliche die Freude an der Bewegung, die Freude am Sport gelehrt wird. Das ist sehr wichtig. Wir brauchen auch den Mut, Schulbauten so zu gestalten, dass die Kinder und Jugendlichen Raum haben, um sich bewegen zu können. Aber ich habe auch dazu beigetragen, dass viele Mittel, die der Fonds Gesundes Österreich zur Verfügung hat, gerade dem Sport, gerade der Bewe­gung zugute kommen. (Beifall bei der SPÖ.)

 


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