Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll45. Sitzung / Seite 262

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Höllerer gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


22.24.16

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Auf Knopfdruck ein Sonnenbad zu nehmen, das gehört für manche zum wöchentlichen Fit­nessprogramm. (Abg. Krainer: Petzner ist ...!) Man muss sich aber immer bewusst sein, dass dieser Gang ins Solarium auch mit Nebenwirkungen verbunden sein kann, insbesondere dann, wenn man zu viele Minuten auf der Sonnenbank verbringt und wenn man sich auch der natürlichen Sonnenstrahlung aussetzt. (Oh-Rufe in Richtung des gerade den Saal betretenden Abg. Petzner.)

Alles zusammen kann sich natürlich das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, wesentlich erhöhen. Insbesondere bei jungen Menschen besteht die Gefahr, dass sie, wenn sie UV-Strahlung im Übermaß konsumieren, im späteren Leben eine Tumorerkrankung bekommen können.

Es gibt Menschen, die im Freien ihrer Arbeit nachgehen und dort ihren Arbeitsplatz ha­ben, dazu gehören auch die Bäuerinnen und Bauern. Diese Menschen sind dann auch einer besonderen UV-Strahlung ausgesetzt. Das war der Sozialversicherungsanstalt der Bauern eine Studie wert, die sie zusammen mit dem Studienleiter, Universitätspro­fessor Dr. Harald Maier von der Universitätsklinik für Dermatologie in Wien, gemacht hat, eine Studie betreffend UV-Belastung und UV-induzierte Gesundheitsschäden in der bäuerlichen Bevölkerung Österreichs.

Diese Studie hat besonders interessante Ergebnisse gebracht. Es waren 386 Bauern und Bäuerinnen im Alter von 35 bis 50 Jahren, die einer Kontrollgruppe von 107 Büro­angestellten gegenübergestellt wurden. Dabei wurde festgestellt, dass die Haut der Landwirtschaftsgruppe gegenüber jener der Kontrollgruppe vorgealtert ist, dass Gefäß­erweiterungen und Pigmentverschiebungen aufgetreten sind, die insbesondere an den sonnenexponierten Bereichen festgestellt wurden, wie etwa an den Handrücken, im Nackenbereich und am Kopf, und dass die Landwirtinnen und Landwirte auch mehr ak­tinische Augenschäden zu verzeichnen hatten.

Aber besonders auffallend war – und das war eigentlich gegen jedwede Erwartung –, dass zwischen der Landwirtschaftsgruppe und der Kontrollgruppe keine signifikanten Unterschiede bei der Häufigkeit von lichtinduzierten Hauttumoren bestehen. Es wurden allerdings auch alle Probanden bezüglich ihres Lebensstils befragt, und da wurde fest­gehalten, dass Bäuerinnen und Bauern weniger häufig in Solarien gehen, dass sie den Urlaub nicht im Süden verbringen, dass sie weniger Sport im Freien ausüben und dass sie bei der Arbeit auch ihren Körperstamm schützen, wohingegen die Innenarbeiter in der Freizeit ihren Körper bewusst der Sonne aussetzen, sodass auch sonnenbedingte Hautveränderungen am Körper der Probanden der Kontrollgruppe festgestellt wurden.

Das heißt, man merkt sehr klar, dass Sonneneinstrahlung in Zusammenwirkung mit dem Gebrauch von Solarien deutliche Auswirkungen hinterlässt und dass bei den Men­schen, die ständig in der Sonne arbeiten, und bei jenen, die ihre Tätigkeit im Innenbe­reich ausüben, kaum Unterschiede bestehen, wenn sie sich ungeschützt den Sonnen­strahlen und zusätzlich noch den UV-Strahlen in Solarien aussetzen.

Gerade Kinder und Jugendliche, die sich in der Freizeit im Freien aufhalten und manchmal auch ungeschützt dort tätig sind, können in dieser Zeit ein Vielfaches der Sonnenbrand erzeugenden UV-Dosis abbekommen. Wenn dazu noch eine unsachge­mäße UV-Belastung im Solarium entsteht, dann ist natürlich eine entsprechende Be­troffenheit da.

 


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