Frau Kollegin Korun, lernen Sie Geschichte! Wenn Sie die Gräueltaten unter Hitler mit der Arbeit der jetzigen Innenministerin vergleichen, machen Sie eine Verharmlosung dieser NS-Zeit! (Neuerlicher Beifall bei ÖVP, SPÖ, FPÖ und BZÖ.)
Was sollen sich junge Menschen denken, die diese Zeit nicht erlebt haben! Sie haben sie auch nicht erlebt, also lernen Sie Geschichte! (Zwischenruf der Abg. Mag. Korun.) Was sollen sie sich denken, wenn Sie sich hier hinstellen und die Arbeit des Innenressorts so darstellen wie damals diese NS-Gräueltaten? Die finden dann Hitler nicht so schrecklich, wenn der so ist wie die Innenministerin. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ, FPÖ und BZÖ.)
Ich halte das für entsetzlich, auch wenn Sie sich hinter einem Zitat verschanzen, das Sie aber nicht inhaltlich abgelehnt haben, sondern voll und ganz mittragen, und zwar Ihre gesamte Fraktion, und ich erwarte eine Entschuldigung von Ihnen! (Lebhafter Beifall bei ÖVP, SPÖ, FPÖ und BZÖ.)
Da ich Sacharbeit gewohnt bin (Abg. Mag. Korun: Das war Sacharbeit! – Abg. Kopf – in Richtung der Abg. Mag. Korun –: Schweigen Sie jetzt, bitte! Es reicht!), rede ich jetzt zum Pyrotechnikgesetz, das wir heute hier beschließen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das Pyrotechnikgesetz ist zu reformieren, das alte Gesetz stammt aus dem Jahr 1974. 435 Fußballspiele in der Ersten Liga, im Cup mit den Heimspielen der Nationalmannschaft, aber auch Eishockeymatches, 80 000 Zuschauer auf der Streif, 70 000 Besucher am Kulm – alles Sportveranstaltungen, die Menschen genießen wollen, die aber mit Sicherheit veranstaltet werden sollen. Sport genießen und Sicherheit erleben ist eine Sache.
Die andere Sache aber ist das 286. Wiener Derby. Tormann Georg Koch wird durch einen Knallkörper so schwer verletzt, dass er seine Karriere in der Bundesliga beenden muss. Im Mai 2008 beim Ligaspiel LASK Wels gegen Rohrbach wird der Schiedsrichter-Assistent von einem Feuerwerkskörper getroffen, Verbrennungen am Oberschenkel, Knalltrauma. (Abg. Ing. Westenthaler: Das werden Sie aber nicht abdrehen können!) In Kärnten muss 2006 ein 15-jähriges Mädchen am Auge notoperiert werden. Ein Unbekannter hat das Kind mit einem Böller im Gesicht getroffen. 2008 in Salzburg: Ein Kracher explodiert in der Kapuze einer jungen Frau. Ich könnte diese Liste noch weiter fortsetzen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, es war höchst an der Zeit, dass wir jetzt Knallkörper und pyrotechnische Artikel bei Sportveranstaltungen verbieten. Dort haben brennende Winterjacken, Knallkörper in Gesichtern von Kindern nichts verloren. Die Vorstellung, dass einem Kind beim Familienausflug, beim Eishockey, beim Skirennen oder beim Fußballspiel am Sonntagnachmittag so etwas passiert, ist für mich inakzeptabel. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)
Meine Verantwortung ist klar. Wir wollen, dass alle Besucher, alle Fans Sportveranstaltungen genießen und in Sicherheit erleben. Sportveranstaltungen begeistern die Massen, die Fans tauchen in ein Wechselbad der Gefühle, und für viele ist es dabei notwendig, dass man diese Emotion auch mit Knallkörpern begleitet. Das ist international inzwischen verboten und daher auch bei uns.
Es ist nicht so, dass man sportliche Begeisterung nur mit Knallkörpern ausdrücken kann. Daher haben wir klare Rahmenbedingungen geschaffen, inwieweit dies mit Feuerwerk möglich ist. Zukünftig sind zur körperlichen Sicherheit sowohl von Besuchern als auch von Fans der Besitz und die Verwendung sämtlicher pyrotechnischer Gegenstände und Feuerwerkskörper in und um Stadien verboten. Wir haben auch den Strafrahmen erhöht, damit wir diesen Missbräuchen entgegentreten können. Betroffen sind nicht nur pyrotechnische Gegenstände mit Knalleffekt, sondern
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