Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 227

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die Sicherheit in den österreichischen Sportstätten erhöht wird, ohne dass die Kre­ativität und der Enthusiasmus der Fans eingeschränkt werden. Jetzt, am späten Abend, beschließen wir das Anti-Doping-Paket, schaffen gesetzliche Bestimmungen gegen das organisierte Doping und gegen Betrug im Sport.

Ich glaube, das Signal ist heute ein sehr deutliches, nämlich ein klares Zeichen, dass Doping in Österreich gesellschaftlich unerwünscht ist und dass es trotzdem zu keiner Kriminalisierung der Sportlerinnen und Sportler kommt.

Zur Debatte hier im Haus möchte ich anmerken, dass das Zusammenwirken von Ministerinitiative, die Experteneinbindung und die ausführliche parlamentarische Bera­tung im Unterausschuss und im Sportausschuss zu einem sehr guten Ergebnis geführt haben und die in der Öffentlichkeit zugespitzte Debatte sicher einiges an Bewusstsein gebracht hat. Ich möchte daher dem Herrn Sportminister und den fünf Sportsprechern sehr herzlich danken.

Meine Damen und Herren, dem Kampf gegen Doping müssen aber weitere Maßnah­men folgen. Sehr wichtig scheint mir zu sein, Regelungen zu finden, die dem System der Spielermanager und der Vermittlungsagenturen klare Grenzen aufzeigen.

Weiters erscheint es mir wichtig, dass manche von internationalen Verbänden vorge­gebene Bestimmungen neu zu überlegen sind. Auch wenn das keine direkte Aufgabe der Politik ist, sollten wir hier doch bewusstseinsbildend eingreifen. Ich halte es zum Beispiel für unerträglich, dass der Internationale Fußballverband alles unternimmt, um enthusiastischen Jubel und menschliche Emotionen im Fußball zu unterbinden und zum Beispiel Ball-Wegschießen in der Emotion, Trikot-Ausziehen während des Tor­jubels und dergleichen mit gelben Karten ahndet. Emotionen gehören zum Sport – für SportlerInnen genauso wie für die Fans.

Im ganzen Sportbereich sollte gelten, was auch für andere Bereiche der Gesellschaft gilt: so viel Reglement wie notwendig, aber so wenig wie möglich.

In diesem Sinne: Herzlichen Dank, Herr Sportminister, und herzlichen Dank an die fünf Sportsprecher! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

20.43


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Höfinger. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.43.32

Abgeordneter Johann Höfinger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist natürlich erfreulich, dass die Evaluierung und Weiterentwicklung der Anti-Dopingbestimmungen hier mit einem Fünf-Parteien-Antrag eingebracht wird, denn Sport soll ja gesund machen, Freude bereiten und nicht zu Krankheit, körperlichem Verfall oder Depressionen führen.

Der Unterausschuss des Sportausschusses hat gezeigt, wie diffizil und vielfältig diese Frage ist, denn der Sport beginnt bei Kindern und Jugendlichen und geht hin bis in den Spitzen- und Profisport. Daher war es ungemein bereichernd, als wir gehört haben, dass die einzelnen Experten und Sachverständigen aus ihrer Sicht heraus diese Frage beleuchtet haben. So bin ich auch froh darüber, dass wir letztendlich auch auf den gemeinsamen Nenner gekommen sind, dass Sportler nicht kriminalisiert werden, es aber trotzdem zu einer effektiveren Verfolgung bei betrügerischem Handeln in dieser Frage kommt.

Die Diskussion hat aber auch gezeigt – und darüber bin ich sehr froh –, dass der größte Platz in Österreich dem sauberen Sport gehört. Den wollen und den werden wir in Zukunft auch ganz gezielt fördern, nämlich zum Wohle der Kinder und Jugendlichen,


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