Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung / Seite 148

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Dafür werde ich nicht sein! Ich bin für eine starke Bahn, die für die Pendlerinnen und Pendler dieses Landes da ist! (Beifall bei der SPÖ.)

Ich sage das deshalb, weil ich weiß, dass wir tagtäglich daran arbeiten müssen, dass sich dieses Unternehmen noch mehr an den Wünschen der Kundinnen und Kunden orientiert, dass dieses Unternehmen noch mehr darauf schaut, was die Menschen an Mobilität brauchen, was die Schülerinnen und Schüler an Mobilität brauchen. Aber mir ist es auch wichtig, dass einige von Ihnen auch zur Kenntnis nehmen, dass es zwar viel zu tun gibt und dass wir täglich daran arbeiten müssen (Abg. Dr. Pirklhuber: Eben!), dass dieses Unternehmen funktioniert, dass es aber bei weitem nicht so schlecht dasteht, wie das hier darzustellen versucht wird.

Ich kenne keinen Konzern, kein privates Unternehmen, keinen multinationalen Kon­zern, wo manche der eigenen Konzernunternehmer – und das sind wir alle hier, dass sind alle Österreicherinnen und Österreicher – das eigene Unternehmen derart schlecht machen und herunterreden, und zwar zum Schaden jener Menschen, die es brauchen, und jener, die dort beschäftigt sind. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Rädler. – Abg. Dr. Pirklhuber: Wir führen es nicht, wir zahlen dafür!)

Ich sage Ihnen jetzt nur ein paar Zahlen: Das Unternehmen Österreichische Bundes­bahnen fährt im Jahr 10 Milliarden Bahnkilometer. Wir müssen das auch gemeinsam fi­nanzieren. Der Bund stellt das Grundnetz zur Verfügung, und die Länder müssen na­türlich ihren Beitrag leisten. Und in der Nahversorgung müssen wir, damit wir diese Dichte an Versorgung sicherstellen können, alle mitzahlen.

Es fahren täglich 1,2 Millionen Menschen mit den Österreichischen Bundesbahnen. Und diese Menschen haben sich es nicht verdient, ununterbrochen so dargestellt zu werden, als müssten man sich genieren, überhaupt in einen Zug einzusteigen! Ich wie­derhole: 1,2 Millionen Menschen werden Tag für Tag von den ÖBB befördert.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, alle haben jetzt das Wort „Weltklimagipfel“ im Mund. Ich möchte jedem, der es ernst nimmt mit dem Klimaschutz, sagen: Was wäre los in unserem Land, was den CO2-Ausstoß anlangt, wenn morgen die Bahn eingestellt würde? Wenn wir die Bahn so wie in Großbritannien privatisieren und so verludern las­sen würden, wie das in Großbritannien im Bereich Infrastruktur passiert ist, dann hätten wir Monat für Monat 360 000 Lkw mehr auf der Straße, weil die Bahn viele Güter be­fördert. (Abg. Hagen: Nehmen Sie sich an der Schweiz ein Beispiel!) Damit leistet die Bahn einen nicht unerheblichen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie 9 Millionen Ton­nen Güter transportiert. Es sind ganz wichtige Dinge, die dieses Unternehmen leistet. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich bin dafür, dass wir in diesem Unternehmen alle Maßnahmen optimieren, um für die Menschen eine noch bessere Leistung zu erbringen. Aber ich scheue nicht den inter­nationalen Vergleich. Und da kann ich Ihnen sagen: In Österreich werden mit der Bahn die zweitmeisten Menschen innerhalb der Europäischen Union befördert. Die Österrei­chischen Bundesbahnen sind auf Platz zwei beim Personenverkehr in der Europäi­schen Union. (Abg. Dr. Pirklhuber: Aber nicht bei der Qualität!) Und beim Güterver­kehr sind wir innerhalb der EU an der ersten Stelle. Wir haben den höchsten Anteil am Güterverkehr auf der Schiene in der gesamten Europäischen Union. 30 Prozent der Güter in Österreich werden von den Österreichischen Bundesbahnen auf der Schiene befördert.

Weil das gute Beispiel Deutschland gekommen ist: Dort sind es 10 Prozent, während in Österreich 30 Prozent der Güter auf der Schiene befördert werden und wir damit im EU-Spitzenfeld liegen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, nun zum Vergleich mit der Schweiz, den ich ja auch immer wieder anstelle: Die Schweiz hat vor 10, 15, 20 Jahren Infrastrukturin-


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