Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung / Seite 274

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kann – und wir Freiheitlichen wollen nicht, dass die Türkei EU-Mitglied wird. Wir wollen nicht, dass die Türkei zur EU kommt, denn die Türkei ist niemals ein europäisches Land. (Beifall bei der FPÖ.)

22.11


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Steindl. – Bitte.

 


22.11.42

Abgeordneter Konrad Steindl (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Gradauer hat gemeint, wir in Österreich werden durch „Nabucco“ noch energie-abhängiger. – Genau das Gegenteil ist der Fall, Kollege Gradauer! Mit „Nabucco“ werden wir weitaus weniger abhängig sein, als das jetzt der Fall ist, weil es ja derzeit, wie allen bekannt ist, eigentlich nur einen Gaslie­feranten für Europa gibt, und diese Situation kann sich mit dem Projekt „Nabucco“ na­türlich entsprechend bessern.

Zusammen mit Bulgarien, Ungarn, Rumänien, aber auch der Türkei werden wir das Projekt „Nabucco“ weiter verfolgen. Es gibt ja internationale Prognosen, die besagen, dass es bis zum Jahre 2030 jährlich einen Zuwachs von 1 Prozent an Erdgasbedarf geben wird, und deswegen muss man entsprechend handeln, dass dieses Gaslei­tungsprojekt mit einer Gesamtlänge von 3 300 Kilometern von der Region um das Kas­pische Meer über diese Südkaukasusleitung durch die Türkei bis zum Hub Baumgarten in Niederösterreich gebaut wird.

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es auch gut, wenn man ein internationales Ban­kenkonsortium findet, das diese Investitionen tätigt, die wir wirtschaftlich sehr dringend benötigen. Das wird Europa und vor allem auch Österreich, eben aufgrund der Diversi­fizierung der Lieferquellen und der Routen, insgesamt Vorteile bringen.

Die Investitionssumme ist, wie gesagt, sehr, sehr hoch, aber auf der anderen Seite in Zeiten wie diesen notwendig.

Insgesamt werden wir alle, wie ich meine, davon profitieren: auch diejenigen, die Grundstücke zur Verfügung stellen; entsprechend attraktive Entschädigungsmaßnah­men sind vorgesehen. Letztlich wird sich das wahrscheinlich auch auf den Gaspreis günstig auswirken und unsere Versorgungssicherheit und somit den Wirtschaftsstand­ort Österreich insgesamt bestens absichern. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

22.14


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Lu­gar. – Bitte.

 


22.14.24

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (BZÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Herr Minis­ter! Uns wird „Nabucco“ immer als großer Wurf zu verkaufen versucht; es gehe auch um Sicherheit. – Da frage ich aber schon, woher diese Sicherheit kommen soll, wenn wir unsere Energie-Abhängigkeit von der Ukraine und von Russland gegen die Abhän­gigkeit von der Türkei tauschen. Woher soll diese Sicherheit kommen, wenn wir noch gar nicht wissen, ob in dieser Region genug Gas zur Verfügung steht, um diese Lei­tung überhaupt unter Druck setzen zu können? Es ist nämlich überhaupt noch nicht ab­sehbar, ob diese Leitung jemals so viel Druck aufbauen wird können, dass so Europa versorgt werden kann.

Was auch noch dazukommt, Herr Minister: Sie haben ja vor längerer Zeit glaubhaft versichert, dass Österreich einen Lieferausfall sehr wohl kompensieren könnte, und zwar mit Flüssiggas. Damals sagten Sie mir, Herr Minister Mitterlehner, es könne


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