Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 140

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wald ab und bauen dann dort Soja an. Man hat dort einen ganz anderen Zugang. (Zwi­schenruf der Abg. Mag. Brunner. – Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Das ist noch lan­ge kein Grund, Verhandlungen darüber zu blockieren, wie das Österreich tut!)

Unsere Forstwirtschaft wird auch in Zukunft nachhaltig arbeiten. Da vonseiten der NGOs gesagt wird, dass hier totes Holz aus dem Wald geholt wird: Das ist eine notwendige Maßnahme zur Gesunderhaltung der Wälder, damit sich der Borkenkäfer nicht ver­mehrt und nicht weitere Umweltschäden entstehen. (Abg. Dr. Moser: Das ist nicht das Hauptproblem des Klimaschutzes!) Das nur dazu. (Beifall bei der ÖVP.)

Wenn Sie, Frau Kollegin Brunner, hier kurioserweise zwar sagen, dass ich nicht schuld daran bin, weil ich erst ein Jahr im Amt bin, mir gleichzeitig aber Ihr Misstrauen aus­sprechen, muss ich sagen, machen Sie sich selbst einen Reim darauf! Ich verstehe, dass es Ihnen um die Ämter geht, aber das wird uns keinen Millimeter weiter bringen, denn wichtig ist, dass wir einen Schulterschluss haben.

Herr Kollege Lugar, Sie haben bei der „Pressestunde“ nicht zugehört – ich freue mich, dass Sie meine Sendungen ansehen (Abg. Ing. Westenthaler: Das ist doch nicht Ihre Sendung! – Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Das ist eine Sendung des ORF! – Abg. Mag. Kogler: So redet ein Inseratenkaiser!) –, denn ich habe genau davon gespro­chen, dass wir beim Klimaschutz einen nationalen Schulterschluss brauchen, weil wir anders nichts erreichen werden. Es geht um die Zukunft der jungen Menschen – zum Beispiel jener, die hier auf der Galerie sitzen – und um die Absicherung ihrer Zukunft. (Zwischenruf des Abg. Mag. Kogler.)

Wir als Österreich haben gemeinsam mit der Europäischen Union eine eindeutige Po­sition: Wir sind bereit, 20 Prozent der Treibhausgase einzusparen. Wir sind auch be­reit, mehr zu machen, wenn andere Industriestaaten – wie beispielsweise die USA – vergleichbare Angebote machen. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Wie wollen Sie denn das machen?)

Für Österreich ist das überhaupt kein Thema. Österreich wurde zuletzt im Kreis der Um­weltminister wegen der Kyoto-Ziele nicht einmal negativ erwähnt, denn wir als Euro­päische Union erreichen insgesamt die Kyoto-Ziele – das war der Bericht des Umwelt­kommissars.

Wir wollen aber auch, dass die armen Entwicklungsländer Unterstützung bekommen. Daher war es wichtig, dass sich gestern beziehungsweise in der Nacht auf heute die Regierungschefs auf europäischer Ebene darauf geeinigt haben, dass es für die Ent­wicklungsländer mehr Geld gibt, als Startfinanzierung für den Klimaschutz, weil sich diese Staaten den Klimaschutz nicht leisten können – 7,2 Milliarden für die nächsten Jahre. Auch Österreich wird sich daran beteiligen, weil wir diesen Ländern helfen wol­len. Österreich ist ein aktiver Partner bei den Klimaschutzverhandlungen; und so halte ich das auch.

Wir erwarten aber sehr wohl von den entwickelten Entwicklungsländern – wie China, Indien, Brasilien, Mexiko –, dass sie ihren Beitrag leisten. Es ist eindeutig: Klimaschutz ist ein Weltanliegen und kann nicht von einigen wenigen Staaten getragen werden.

Dass ich mich darum bemühe, zeigt die Tatsache, dass ich NGOs zu mir ins Ministe­rium eingeladen habe, gemeinsam mit Vertretern der Wirtschaft – das wurde von allen Anwesenden als einzigartig dargestellt (Zwischenruf der Abg. Mag. Brunner), weil das noch nie stattgefunden hat, dass man zusammenkommt, auch deren Meinung hört und danach eine Strategie entwickelt.

Ich habe die Einladung auch gegenüber den Parlamentsparteien, deren Vertreter nach Kopenhagen mitfahren, ausgesprochen, in einer virtuellen Menschenkette diesen na-


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