Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 183

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Der nächste Redner, der an die Reihe kommt, ist Herr Abgeordneter Ing. Lugar. 4 Mi­nuten Redezeit. – Bitte.

 


19.58.28

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (BZÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Wir stimmen der Regierungsvorlage zu, weil darin die Verlängerung der Pendlerpauschale beinhal­tet ist und das eine sehr gute Sache ist, weil ja viele auf das Auto angewiesen sind.

Es ist ja nicht so, wie Herr Öllinger behauptet, dass man gerade im Umland von Wien die Leute dazu zwingen sollte, auf die Öffis umzusteigen. Ich kann das aus eigener Er­fahrung sagen: Es gibt ja keinen vernünftigen Menschen, der sich nach Wien mit dem Auto hineinquetscht, wenn er nicht einen besonderen Grund dafür hat. Das heißt, mit den Öffis ist es immer besser. Es ist erstens billiger, zweitens komfortabler und drittens schneller. Der einzige Grund, den ich habe, nach Wien mit dem Auto zu fahren, ist, dass ich irgendetwas transportieren muss, was ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln relativ schwer kann. Aber jeder normale Mensch würde ja ohnehin auf Öffis umsteigen, gerade in Wien.

Das Problem ist ja nicht in Wien. Das Problem liegt am Land. Dort haben wir die Prob­leme. Dort kann man auch nichts verbessern, indem man die Pendlerpauschale redu­ziert, denn es gibt eben Menschen, die darauf angewiesen sind. Es gibt Menschen, die zwei Stunden pendeln, weil sie einfach keine Möglichkeit haben, in ihrem Umfeld einen entsprechenden Arbeitsplatz zu finden.

Auf jenen Menschen brauchen wir sicher nicht herumzuhacken, sondern wir müssen sie unterstützen und wir müssen ihnen vor allem eine Möglichkeit geben, auf öffentli­che Verkehrsmittel umzusteigen. Dann wird das auch funktionieren. Also von Zwang halte ich hier überhaupt nichts. (Abg. Dr. Moser: Aber das wird ja nicht gemacht! Und zwei Anträge werden vertagt!) – Es geht unseren Anträgen ganz ähnlich, die werden auch vertagt.

Bezüglich eines weiteren Punktes, und zwar der Zukunftsvorsorge – die ist ja auch in diesem Paket enthalten –, ist es selbstverständlich notwendig, dass wir dieses Lebens­zyklusmodell anwenden. Wie sieht das aus? – Am Anfang einer Veranlagung für die Pension ist der Aktienanteil meist ein hoher, um möglichst hohe Renditen zu erwirt­schaften. Später, wenn dann Renditen erwirtschaftet wurden, geht der Aktienanteil zu­rück und es werden Anleihen oder sonstige sichere Anlageprodukte verwendet, oder es wird am Geldmarkt investiert – ein Sparbuch ist ja nichts anderes als eine Investition am Geldmarkt mit Fixzins. Das ist etwas, was von Anfang an so hätte gemacht werden sollen.

Gut, dass da jetzt etwas in die Richtung geht, dass wir die Aktienquote entsprechend nach Laufzeit verändern. Das ist gut, denn damit haben wir auch die Gewähr, dass wir bessere Renditen über lange Zeiten erwirtschaften und trotzdem eine gewisse Stabili­tät und Sicherheit haben, und es kann nicht passieren, dass, so wie in der Vergangen­heit, Menschen, die sich auf ihr Vermögen verlassen, um es in der Pension zur Verfü­gung zu haben, dann – wie etwa durch die letzte Aktienkrise – 40, 50 Prozent minus am Konto haben. Wenn man ... (Abg. Mag. Ikrath: ... bei der staatlich geförderten Zu­kunftsvorsorge, Herr Kollege ...!) – Herr Ikrath, ja, ich weiß schon: Sie haben da gewis­se Interessen, das kann ich Ihnen auch nicht absprechen, das ist keine Frage. (Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von BZÖ und ÖVP.)

Entscheidend ist meiner Ansicht nach, dass für die Menschen etwas herausschaut, wenn sie in Pension gehen (Beifall beim BZÖ), dass sie nicht, wenn sie dann auf ihr Vermögen zugreifen wollen, sozusagen von den Bankleuten eine lange Nase gezeigt bekommen, sondern dass ihr Vermögen entsprechend sicher veranlagt ist. Das muss


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite