Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung / Seite 311

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In diesem Sinne bin ich auch dafür, dass wir diesen Antrag der Kollegin Schenk an den Gesundheitsausschuss verweisen sollten. (Beifall bei der SPÖ. – Ruf bei der ÖVP: Es gibt auch Danaergeschenke!)

22.14


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Schittenhelm zu Wort. – Bitte.

 


22.14.33

Abgeordnete Dorothea Schittenhelm (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Nun, um 22.15 Uhr, wäre auch hier im Hohen Haus eine Burnout-Studie ange­bracht. Wir hätten sie gleich erledigt, unser Kollege Rasinger könnte das gleich durch­führen. Das Ergebnis wäre hochinteressant – aber nicht nur aufgrund der Zeitdauer, sondern auch aufgrund der verschiedensten Emotionen, die hochgegangen sind. (Bei­fall bei der ÖVP.)

Faktum ist: Burn-out ist eine Volkskrankheit, das wissen wir. Faktum ist, dass wir in Österreich darüber keine genauen Daten haben – weder über die Ursachen, noch über die Anzahl. Die letzte Studie darüber ist im Jahr 2006 gemacht worden. Darin wird von 1,5 Millionen betroffenen Frauen und Männern in Österreich gesprochen. Die Dunkel­ziffer ist naturgemäß unbekannt.

Das heißt, wir brauchen Ursachenforschung, wir brauchen Daten und Zahlen, um auch tatsächlich Lösungen finden und auch Maßnahmen setzen zu können. Das ist auch das Ziel einer Studie, die gemacht werden soll, eine Forderung, die jetzt in den Gesund­heitsausschuss eingebracht wird, und im Rahmen dieser Studie soll dann der Herr Bundesminister für Gesundheit zum Handeln aufgefordert werden.

Es ist eine Notwendigkeit. Die Europäische Kommission hat eine Studie gemacht und hat die Daten vorliegen. 20 Milliarden € werden jedes Jahr für die Behandlung der Betroffenen investiert, und wir wissen eigentlich nicht, welchen wirtschaftlichen Scha­den wir da – abgesehen vom persönlichen und beruflichen Schaden jedes und jeder Einzelnen – noch haben. Daher unterstützen auch wir natürlich diesen Antrag, die Zu­weisung an den Gesundheitsausschuss und letztendlich, dass diese Studie auch gemacht wird. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

22.16


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Unter­­reiner. – Bitte.

 


22.16.25

Abgeordnete Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! In der Begründung des Antrages gehen die Antrag­stellerInnen auf ein Kernproblem in unserer Gesellschaft ein, nämlich die Mehrfach­belastung der Frauen durch Kindererziehung, Haushalt, Pflege von Angehörigen und den Wunsch beziehungsweise die Notwendigkeit, auch im Berufsleben außerhalb des Hauses Erfolg zu haben.

Wie wir alles wissen, sind von dieser Krankheit, von dieser totalen Erschöpfung nicht nur Führungskräfte, nicht nur Manager, nicht nur Karrieristen betroffen, sondern vor allem berufstätige Frauen mit Kindern, die sich zwischen den Aufgaben, denen sie sich widmen, aufreiben.

Auch Männer sind betroffen, aber es sind, wie wir aus Erfahrung wissen, nach wie vor Frauen in dieser Hinsicht noch immer mehr belastet. Noch dazu leben wir leider in einer Zeit, in der Leistungen, die nicht bezahlt werden, auch nicht als solche empfun­den werden. Durch diese grobe Fehleinschätzung und diese falsche Wertschätzung,


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