Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung / Seite 312

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die leider vor allem Frauen betrifft, werden die enormen Leistungen, die diese als Mütter und Hausfrauen tagtäglich für die Gesellschaft erbringen, überhaupt nicht erfasst.

Das ist etwas, was ich hier einbringen möchte. Der Wert der in der Familie erbrachten Leistung wird hier in Österreich nicht einmal diskutiert, geschweige denn erhoben. In unserem Nachbarland Deutschland haben Erhebungen gezeigt, dass unbezahlte Leis­tungen, die in den Privathaushalten erbracht werden, in der sogenannten Haushaltpro­duktion, in etwa der Bruttowertschöpfung der Bereiche Handel, Gastgewerbe und Ver­kehr zusammen entsprechen.

Wir Freiheitlichen sind die Einzigen, die in dieser Hinsicht immer wieder diese Prob­lematik aufgezeigt haben und auch Maßnahmen gesetzt haben, wie zum Beispiel die Einführung des Kindergeldes. Die Tatsache, dass in Österreich die Geburtenrate im Vergleich zu den anderen Staaten in Europa eine der niedrigsten ist, zeigt auf, dass da etwas schiefgelaufen sein muss.

Es zeigt sich, dass das gesamtgesellschaftliche Klima, das hier vorherrscht, die Frauen nicht ermutigt und ihnen auch nicht die Möglichkeit oder das Gefühl gibt, sie können ruhig Kinder bekommen. Sie alle können sich sicher noch an den Spruch der Frauen­ministerin erinnern, das es eine Gefahr sei, dass es eine Falle sei, wenn man sich der Hausarbeit oder der Pflege der Kinder annehme oder wenn man sich den Aufgaben, die manche Frauen sogar hauptberuflich machen, widmet. – Das ist unserer Meinung nach ein falsches Signal!

Statt darüber nachzudenken, was man tun könnte, damit es Frauen nicht zum Nachteil gereicht, wenn sie Kinder bekommen und sich der Mehrfachbelastung aussetzen, rät unsere Frauenministerin, die Wertschöpfung nur außerhalb der Familie zu suchen. Damit ist sie für mich und auch für meine Fraktion ein Paradebeispiel der Umsetzung linker Ideologien. – Da steckt natürlich eine Ideologie dahinter, ausgehend – ich habe das hier an diesem Rednerpult schon einmal gesagt – von Lenin, Horkheimer, Mar­cuse, Adorno, von der sogenannte 68er-Bewegung, die selbstverständlich Werte, die wir hochhalten – Familie, Vaterland, Mutterschaft –, diffamieren und damit zerstören will.

Wir sind der Meinung, dass man mit pseudofeministischen Aktivitäten wie Umdichten der Bundeshymne, Binnen-I sowie Rauf- und Runtergendern von den wahren Inter­essen und wahren Problemen der Frauen nicht ablenken kann. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Tadler.)

Studien, die die Mehrfachbelastung der Frauen aufzeigen, wie zum Beispiel die Studie zum Burnout-Syndrom, sind daher zu begrüßen. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Tadler.)

22.20


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Mag. Schwent­ner zu Wort. – Bitte.

 


22.20.23

Abgeordnete Mag. Judith Schwentner (Grüne): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich möchte wieder weg vom Herd und zurück zum Thema kommen. Auch aus grüner Sicht ist diese Studie zu befürworten. Wir sind auch dafür, dass das im Gesundheits­aus­schuss behandelt wird. Wir alle wissen, wie schon meine VorrednerInnen betont haben: Burn-out betrifft immer mehr Menschen. Immer mehr Menschen im arbeits­fähigen Alter sind von Burn-out betroffen. Viele von uns kennen Menschen, die daran leiden, einige von uns sind vielleicht selbst betroffen.

 


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