Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung / Seite 173

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Dort, wo bereits Verhandlungen stattgefunden haben, unter der Führung des Gesund­heitsministers, etwa bei den Krankenkassen (Abg. Ursula Haubner: Maria! – Abg. Bu­cher: Schlechtes Beispiel! Das schlechteste Beispiel!), könnte ich mir alte Redeaus­schnitte von Ihnen heraussuchen, wo Sie uns erklärt haben, die Krankenkassen seien praktisch in Konkurs, der Patient müsse sich schon fürchten, es sei dort überhaupt kei­ne Chance mehr (Abg. Petzner: Der Gesundheitsminister ist lebensgefährlich!), es ge­be dort eigentlich nicht einmal mehr Licht am Ende des Tunnels, keine Hoffnung beste­he – ich kenne nicht alle, aber viele Ihrer Redebeiträge dazu. (Abg. Ing. Westenthaler: Der Gesundheitsminister gefährdet Ihre Gesundheit!)

Wie ist die Wirklichkeit? – Die Ergebnisse in den Verhandlungen mit den Kassen kön­nen sich schon sehen lassen. Die Einsparungen beginnen, die Reduktion bei Medika­menten hat begonnen. (Abg. Ing. Westenthaler: Gestrichen! – Abg. Bucher: Die Kas­sen sind saniert? Stimmt das?) – Der Herr Gesundheitsminister hat sich ja zu Wort ge­meldet, er kann Ihnen das auch, wenn Sie wirklich an einer detaillierteren Diskussion interessiert sind, in allen Details auflisten.

Die Krankenkassen haben das erste Mal Ergebnisse, die mit unseren Plänen überein­stimmen, mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen (Abg. Dipl.-Ing. Deimek: In Oberösterreich?!), die plötzlich – da Sie ja immer alles auflisten, was sein könnte – da­zu führen, dass Sie nicht mehr von Konkursverdacht und Gefahren der Kassen spre­chen, weil Sie sehen, dass in diesem Bereich zum Beispiel sehr konkret etwas wei­tergeht, nämlich dass die Einsparungen und die zusätzlichen Mittel dazu führen, dass nachvollziehbare Erfolge beginnen. (Zwischenrufe beim BZÖ.)

Das hat noch nichts mit dem Spitalswesen zu tun. Das Spitalswesen ist ein eigener Be­reich. Über die Kompetenzen habe ich ja schon gesprochen. (Abg. Bucher: Also erste Frage noch immer nicht beantwortet!)

Zur Budgeterstellung und Konsolidierung: Das Defizit bis 2013 unter 3 Prozent zu sen­ken und dem Parlament bis Ende April in groben Zügen vorzulegen, in welchen Berei­chen dieser Pfad von uns begangen wird, das können Sie jetzt schwer schon im Febru­ar in Händen halten. Daher finde ich den Vorwurf Ihrerseits, dass Sie etwas von uns noch nicht haben, was Sie bis Ende April bekommen, persönlich eher mäßig. (Abg. Bucher: Arbeitskreis!)

Ich kann Ihnen daher Folgendes beantworten: Wir arbeiten sehr intensiv – auch bei un­serer Regierungsklausur und in den Tagen und Wochen danach –, damit Sie, wie es die Haushaltsordnung vorsieht, hier im Parlament rechtzeitig etwas vorgelegt bekom­men.

Ich weiß heute schon – ohne dass Sie unsere Unterlagen kennen –, dass Sie sagen werden, das ist alles zu wenig, zu wenig detailreich, zu wenig gut für Sie. Das liegt in der Natur Ihres Selbstverständnisses als Opposition. Aber Sie können sich darauf ver­lassen, dass wir etwas in dem vorgesehenen und vom Parlament beschlossenen Rah­men der Haushaltsordnung vorlegen werden. (Abg. Ing. Westenthaler: Also irgendet­was?!) Darin werden Sie noch nicht alle Details erkennen, diese kommen dann im Rah­men der Budgetrede und der Budgetbeschlüsse – natürlich dieses Jahr –, aber auch nächstes Jahr für das Doppelbudget 2012/2013, wo der Konsolidierungsbedarf natür­lich viel höher ist. Die Zahlen sind dann in einem Detailgrad sozusagen schrittweise von uns vorzulegen. Aber Sie können sich darauf verlassen, dass Sie im April das Ge­forderte bekommen, denn daran arbeiten wir. Genau so, wie Sie das zu Recht im Par­lament beschlossen haben, haben wir da die Verantwortung für die Umsetzung.

Im Rahmen der G 20 und der Europäischen Union wird auch diskutiert, ob man auf der Einnahmenseite international gemeinsam – so wie bei den Konjunkturpaketen entwe-


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