Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung / Seite 183

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mittelbare Bundesverwaltung im Bereich Lebensmitteluntersuchung veranlasst wurde. Auch der zuständige Bereichsleiter im Ministerium Ulrich Herzog erklärt im Jänner da­zu, er wäre selbst erst am 22. Jänner 2010 über diese Angelegenheit informiert wor­den.

Da auch die Bestätigung des ersten Todesfalles mit dem Listerienstamm Listera mono­cytogenes SG 1 /20a im Referenzlabor des Gesundheitsministers im Oktober erfolgt ist, hätte spätestens zu diesem Zeitpunkt eine ordentliche Information der Bevölkerung durch das Gesundheitsministerium erfolgen müssen und aus fachlicher Sicht auch je­derzeit erfolgen können, aber nichts ist geschehen!

November 2009

Bei den darauf folgenden weiteren 9 Kranken, bei denen der Keim ebenfalls isoliert wurde kam es im November zum nächsten Todesfall.

Das Informationspapier des Bereiches Verbrauchergesundheit aus dem Gesundheits­ministerium meint dazu nur mehr kryptisch: 12. 11.2009: Beauftragung der AGES mit der Ausbruchsabklärung durch die Bundesländer.

Entgegen der Definition des Tätigkeitsbereiches der BKZoon, die insbesondere die or­ganisatorische Abwicklung der interdisziplinären Zusammenarbeit im Zusammenhang mit lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen regeln soll, wird auch hier erneut le­diglich intern der MED Bereich der AGES über die Bundesländer angewiesen auf me­dizinischer Ebene eine Ausbruchsabklärung zu versuchen. Der Lebensmittelbereich liefert nach wie vor nur Daten aus der normalen Probenziehung und aus bereits be­kannten Proben zum Vergleich. Bis zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens im Jän­ner 2010 ist im Bereich der AGES Lebensmitteluntersuchung keine einzige Probe un­tersucht worden, die im Zusammenhang mit einer versuchten Ausbruchsabklärung im Lebensmittel-Bereich extra dafür gezogen wurde!

Ende November 2009

Statt der Lebensmittelkontrollorgane in den Bundesländern werden Ärzte zu Detekti­ven. Wie von den AGES Experten in den Medien betont, wurden zwar nicht die zustän­digen Lebensmittelbehörden aktiv, dafür machten sich Ärzte der AGES bei Patienten und Verwandten von Patienten auf die Suche nach Kassabons und Verzehrsgewohn­heiten. Parallel dazu werden die Geschehnisse zwischen Medizinern aus Deutschland und Medizinern aus Österreich bereits fachlich diskutiert.

Die Ausbruchsabklärung in nur einem von drei relevanten Gesundheitsbereichen (Me­dizin, Lebensmittel und Veterinär) zu belassen bedeutet zu diesem Zeitpunkt eine Ver­harmlosung der Situation, die ihresgleichen sucht!

Das Informationspapier des Bereiches Verbrauchergesundheit aus dem Gesundheits­ministerium weiß dazu zu berichten: 19.11.2009: Erster zusammenfassender Bericht der AGES (Wien, Steiermark, Salzburg, Niederösterreich und Kärnten). Im Rahmen des bundesländerübergreifenden Ausbruchs wurden bis zu diesem Zeitpunkt 9 gesi­cherte und zwei wahrscheinliche Ausbruchsfälle identifiziert. Bis dato wurden keine To­desfälle festgestellt. Eine Hypothese bezüglich lnfektionsquelle liegt noch nicht vor. Weitere Vorgangsweise: Erhebung verzehrter Lebensmittel, Ess- und Einkaufsgewohn­heiten durch Fall Interviews und Auswertung der Einkaufsbelege.

Informationspapier des Bereiches Verbrauchergesundheit aus dem Gesundheitsminis­terium: 23.11.2009: Erste Bestätigung eines Listeriose-Todesfalles.

Informationspapier des Bereiches Verbrauchergesundheit aus dem Gesundheitsminis­terium: 25.11.2009: Zweiter Wochenbericht der AGES. Bisher 9 gesicherter und ein


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