Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll60. Sitzung / Seite 224

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Ich lade Sie ein: Helfen Sie mit, dort, wo Sie tätig sind! Der Aktionsplan Ernährung ist ja mit Fachleuten diskutiert worden, wir haben die Diskussion im Ausschuss geführt. Er ist auch jetzt noch im Stadium der Konsultation. Sie können noch Beiträge einbringen! Es geht letztendlich darum, kostengünstige Maßnahmen zu setzen, damit wir gesünder bleiben, damit wir unsere Gesundheit erhalten. Wir müssen den Weg gehen, dass die gesündere Ernährung in allen Lebensbereichen die leichtere Wahl ist. Ich ersuche um Ihre Mitwirkung! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.21


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Dr. Karlsböck zu Wort. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.21.57

Abgeordneter Dr. Andreas Karlsböck (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist positiv, dass eine wissenschaftlich fundierte, behördlich unterstützte Richtlinie für gesunde Ernährung endlich Realität wird.

Allerdings – und das ist unser Privileg als Opposition, wir haben natürlich ein Haar in der Suppe gefunden – muss ich kritisieren, und Sie haben es zum Glück schon abge­schwächt, dass der Faktor Sport so gering in diesem Nationalen Aktionsplan berück­sichtigt worden ist, denn gesunde Ernährung ohne Sport ist Unsinn, genauso wie Sport und falsche Ernährung albern sind und sich das Ergebnis für den Körper neutralisiert. Bewegung und Ernährung sind ein duales Prinzip.

Auch die Art und Weise – auch wenn Sie uns eingeladen haben und wir bis zum Mo­natsende mehr oder weniger noch etwas einbringen können – der Erstellung gefällt uns nicht wirklich. Herr Minister, Sie haben diesen Plan von hochkarätigen Experten er­stellen lassen, keine Frage. Dieser Plan wurde, glaube ich, im Jänner vorgestellt, als Rohbericht. Der Rohbericht, so scheint es mir, ist aber in weiten Kreisen bereits die end­gültige Fassung.

Wir bekommen diesen Plan dann im Parlament, im Ausschuss, ein paar Monate später vorgestellt. Experten werden eingeladen, wo ich mich jetzt im Nachhinein frage, welche Funktion diese Experten dort gehabt haben, weil, wie gesagt, das Ganze ja mehr oder weniger sowieso großteils schon finalisiert ist, und wir erfahren dann, dass möglicher­weise, wenn wir doch noch etwas finden sollten, das in irgendeiner Form eingearbeitet werden würde.

Ich frage mich dabei halt nur: Die Broschüren, die wir heute auch alle bekommen ha­ben, die sind ja alle fertig. Also, was sollen wir da noch großartig einarbeiten können? Es wäre eine enorme Geldverschwendung, diese Fakten dazu zu liefern. (Zwischenruf des Abg. Mag. Gaßner.)

Kurz: Stören tut mich persönlich auch – und anhand dieses Beispieles möchte ich das sagen –, dass das Rad immer neu erfunden werden muss. Ich glaube, wir sollten uns in Zukunft, bevor wir aktionistisch zur Tat schreiten, fragen, ob es irgendwo auf der Welt oder zumindest im benachbarten Europa schon Vorlagen und Beispiele gibt für die Ak­tion, die wir hier bewerten wollen.

Im konkreten Fall gibt es das natürlich, und vor allem Deutschland ist da wirklich ein Beispiel. Deutschland hat ja einen funktionierenden, seit langem bestehenden Nationa­len Gesundheitsplan, wo als Teilergebnis oder Teilziel ein Nationaler Ernährungsplan de­finiert wird. Diesen Plan, der ist hervorragend, hätten wir eins zu eins übernehmen können. Wir hätten gar nicht viel tun müssen, wir könnten ihn einfach so nehmen, wie er ist, und der Bevölkerung zugutekommen lassen.

Das hätte natürlich auch den Vorteil, dass man sich von ministerieller Seite die nega­tive Nachrede des Rechnungshofes ersparen würde, der ja immer wieder die sinnlo-


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