Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll60. Sitzung / Seite 228

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

mitteln bei breiten Bevölkerungskreisen. Gleich geblieben ist die Tatsache, dass viele Bürgerinnen und Bürger heute häufig noch auf gesunde Lebensmittel verzichten.

Daher sehen wir die Notwendigkeit, die entsprechenden Schwerpunkte breiter und ganz­heitlicher zu setzen, nämlich in den Bereichen Gesundheitspolitik, Schulsport und So­zialpolitik. Es ist grundsätzlich wichtig, als strategisches Steuerungspapier, dass dieser Nationale Aktionsplan Ernährung rasch vorliegt und neue Maßnahmen rasch imple­mentiert werden können. Entscheidend wird sein, dass dieser Nationale Aktionsplan Ernährung nicht nur die Ziele definiert, Handlungsfelder identifiziert, verschiedene Maßnahmen und Projekte integriert werden können, sondern auch der Blick auf die praktische Anwendung nicht verloren geht.

Einen wichtigen Baustein in der Ernährungs- und Gesundheitsprävention stellt natürlich die Schulpolitik dar – das ist schon erwähnt worden –, denn Gesundheitskompetenz ist auch sehr eng mit der Bildungsfrage verknüpft. Die Schulfruchtprogramme sind bereits erwähnt worden, die durchaus auch auf den Kindergarten ausgedehnt werden könnten, und die kommende Ganztagsschule sollte dazu genützt werden, dass auch den Schü­lerinnen und Schülern vermehrt Sport und Bewegungsprogramme angeboten werden.

Aber vor allem stellt auch der Sozialbereich einen wichtigen Bereich dar, weil sich Per­sonen mit niederen Einkommen im Verhältnis zu den anderen ungesünder ernähren. Ich möchte eigentlich nicht die Situation, wie sie sich in Amerika darstellt, erleben, dass diese Fat-Pride-Bewegung total in ist und in keinster Weise darauf hingewiesen wird, welche gesundheitlichen Risiken damit verbunden sind.

Daher möchte ich unserem Sozialminister auch noch sehr herzlich danken, der in sei­nen Programmen beim AMS auch gezielt Sport und Ernährungsmaßnahmen fördert, wie zum Beispiel in einem Pilotprojekt in unserem Bezirk, „Step 2 Job“, wo dieser Be­reich einen wichtigen Platz einnimmt.

Zusammenfassend möchte ich feststellen, dass wir bald einen beachtenswerten Ak­tionsplan Ernährung haben werden und dass wir uns auf einem sehr guten Weg befin­den. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

19.39


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abge­ordnete Mag. Aubauer. 3 Minuten Redezeit sind eingestellt. – Bitte.

 


19.39.48

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Wo sehen Sie sich in zehn, 20, 30 Jahren: am Ten­nisplatz? Am Schreibtisch arbeitend? Oder im Pflegeheim?

Wie fit Sie künftig sind, das können Sie zum Teil selbst beeinflussen, nämlich durch Be­wegung und Ernährung. Die Ärzte Grünewald und Rasinger haben uns das heute ein­drucksvoll geschildert.

Wie können wir Krankheiten vorbeugen? – Diese Frage stellt sich nicht nur für uns per­sönlich. Ich halte sie für eine ganz zentrale Frage. Politisch, meine ich, stehen wir an einem Scheideweg. Gelingt es uns, die Österreicherinnen und Österreicher zu einem gesunden Lebensstil zu bewegen – oder werden sich weiterhin zu viele zu fett, zu süß, zu salzig ernähren, und das mit gigantischen Auswirkungen?

Wir wissen, viele Menschen leben länger, das sind zehn, 20, 30 gewonnene Jahre. Und da lautet die Frage: Verbringen sie diese gewonnenen Jahre mit Hobbys, mit Ar­beit – oder nicht mehr mobil und auf fremde Hilfe angewiesen?

Da geht es um menschliches Leid und auch um enorme Kosten für die sozialen Syste­me und die Gesundheitssysteme. Frau Abgeordnete Haubner hat es gesagt: 1 €, der in


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite