Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll60. Sitzung / Seite 229

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Prävention investiert wird, erspart 3 € an Behandlungskosten. Das sind doch eindrucks­volle Zahlen!

Werte Kolleginnen und Kollegen! Es muss gelingen, die Arbeitsfähigkeit länger zu er­halten, es muss gelingen, die Mobilität im Alter zu verbessern. Möglichst viele Leute müssen länger gesund leben, und daher brauchen wir den Nationalen Aktionsplan. Wir brauchen mehr ernährungsbezogene Prävention, Frau Abgeordnete Csörgits hat es angeführt, nicht nur für die jungen, sondern vor allem für die älteren Menschen, denn die sind besonders gefährdet. Sie trinken zu wenig, essen zu wenig, und manche kön­nen sich – dass sollte man auch bedenken – gesunde Nahrung gar nicht leisten.

Da braucht es eine Vielzahl von Maßnahmen, nicht nur Beratung, diskutieren wir auch über Anreize für einen gesunden Lebensstil. Das Schöne daran: Erfolge werden mess­bar sein, nämlich weniger erkrankte Menschen, weniger Leid, weniger Kosten – das ist doch eine Motivation, und es lohnt sich, sich dafür zu engagieren. – Danke schön. (Bei­fall bei ÖVP und SPÖ.)

19.42


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abge­ordneter Ing. Schultes. 2 Minuten Redezeit sind eingestellt. – Bitte.

 


19.42.42

Abgeordneter Ing. Hermann Schultes (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätztes Hohes Haus! Der Nationale Aktionsplan Ernährung zeigt uns, dass wir in Österreich von allem im Prinzip genug haben, von manchem zu viel essen und zu wenig Bewegung machen. Das ist richtig.

In einigen Punkten ist er allerdings auch aufschlussreich, weil er uns sagt, dass wir in der Versorgung mit Calcium, Vitamin D und Folsäure unterversorgt sind. Gerade die Folsäure- oder Folat- oder Vitamin B 9-Versorgung ist ein Thema, das für junge Frauen sehr wichtig ist, denn unterversorgte junge Frauen, die schwanger werden, haben das große Risiko, dass das heranwachsende Kind eine Fehlbildung hat, „Spina bifida“ oder Neuralrohrdefekt heißt das. Das Ergebnis kann sein, dass die Frau dann im dritten, vierten Monat der Schwangerschaft das Kind verliert oder auch das Kind mit Fehl­bildungen auf die Welt kommt, die lebenslang ein Leben im Rollstuhl bedeuten können.

Es gibt viele Länder dieser Welt, die diese ernährungsbedingte Situation – unsere Er­nährungsgewohnheiten haben sich geändert – zur Kenntnis nehmen und sagen: Ja­wohl, eine Anreicherung von Vitamin B 9 und B 12 in einem Grundnahrungsmittel wie Mehl kann die Situation deutlich verbessern. Viele Länder – auch die Vereinigten Staa­ten –, einige Länder auch verbindlich, haben diese Beimischung von Folsäure zu Mehl eingeführt. In all diesen Ländern hat sich diese traurige Situation deutlich verbessert. 70 bis 80 Prozent weniger Kinder kommen mit diesen Fehlbildungen auf die Welt, und das Leid, das dadurch verhindert wird, ist wohl die Anstrengung wert.

Sie müssen wissen, viele junge Frauen nehmen Folat ein, wenn sie wissen, dass sie schwanger sind, aber dann ist es zu spät, denn die ersten Tage der Schwangerschaft sind entscheidend. Trotzdem werden Tabletten eingenommen, und die Kosten für die­se Tabletten sind wesentlich höher, als die Kosten einer verpflichtenden Beimischung für das gesamte österreichische Mehl in der Mühle wären. Es wäre leicht möglich, das zu tun. Es gibt Länder, die das vorzeigen, und auch wir sollten darüber nachdenken. Ich er­suche Sie, Herr Bundesminister, in diesem Bereich etwas umzusetzen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

19.45


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Durchschlag. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


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