Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll62. Sitzung / Seite 16

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Futtermitteln nach Österreich zu unterbinden? Können Sie sich vorstellen, künftig nur mehr jene viehhaltenden Betriebe zu fördern, die gänzlich auf Gentechnik verzichten?

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrter Abgeordneter, klares Ziel ist, dass wir möglichst viel am heimischen Futtermittelmarkt mit eigenen Futtermitteln abdecken. Das ist auch ein Aspekt bei der heimischen Biospritproduktion. Gerade vor Kurzem sind Studien aufgetaucht, die angeblich belegen, dass Biosprit ökologisch schlecht ist.

Ich bin nicht für einen Biosprit, für den der Regenwald abgeholzt wird und der dann nach Europa importiert wird. Das ist ganz klar. Aber ich bin sehr wohl für eine heimi­sche Biospritproduktion, zum Beispiel wie in Pischelsdorf, wo als ein Neben­produkt Eiweißfuttermittel für die Viehhaltung, für die Hühnerfütterung entstehen. Wir brauchen dieses Eiweiß, und ich bin auch dabei, eine Strategie zu entwickeln, wie wir impor­tiertes Soja sukzessive verdrängen und hier eine heimische Produktion aufziehen. (Beifall bei der ÖVP.)

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Dr. Pirkl­huber, bitte.

 


Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Herr Bundesminister, die Situation in der Landwirtschaft ist äußerst prekär. Viele Bäuerinnen und Bauern, gerade im Grünlandbereich und in der Milchwirtschaft, stehen vor dem Aus. Ihr Konzept „Unternehmen Landwirtschaft 2020“ ist durchaus legitim, greift aber an sich zu kurz und gibt keine Antwort auf die Fragen, die die Bäuerinnen und Bauern derzeit besonders bewegen.

Daher meine Frage: Welche konkreten Maßnahmen werden Sie im Rahmen der Agrar­reform 2013 vorschlagen, die gegen Preis- und Lebensmitteldumping wirken sollen, um angesichts der Wirtschaftskrise eine effiziente Arbeitsplatzsicherung für die bäuerlichen Betriebe zu erreichen?

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrter Herr Abgeordneter, ich teile Ihre Meinung nicht, was mein Konzept „Unternehmen Landwirtschaft 2020“ anlangt. Sie kön­nen ja noch gar nicht die Ergebnisse bewerten, denn wir haben die Diskussion erst begonnen. Sie sagen schon, bevor die Diskussion beginnt, dass das nichts ist. Ich sehe das nicht so, weil wir allumfassend den gesamten Sektor diskutieren und weiter­entwickeln wollen, und da sind alle Ideen gewünscht. Auch wenn Sie gute Ideen haben, werden wir uns dem nicht verschließen.

Zum zweiten Punkt: Die aktuelle Diskussion um die Situation der landwirtschaftlichen Betriebe ist eindeutig. Wir haben die Milchkrise, behaupte ich, auch durch den mas­siven Einsatz der Agrarpolitik gut gemeistert. Durch den Eingriff der Politik haben sich die Milchpreise wieder erholt und damit die Märkte stabilisiert. Die erneuerbare Energie und die Verwertung zum Beispiel von schlechten Getreidepartien ist ein Modell zur Preisstabilisierung im Getreidebereich. Klar ist, dass wir einfach an die heimischen KonsumentInnen appellieren, der österreichischen, sicheren Lebensmittelqualität die Treue zu halten. (Beifall bei der ÖVP.)

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Jannach, bitte.

 


Abgeordneter Harald Jannach (FPÖ): Herr Minister, im Landwirtschaftsministerium ist 2008 die „Grüne Offensive“ ausgerufen worden. Im Jahr 2009 ist mit „Zukunftsfeld


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